Eine Erkrankung mit dem HI-Virus ist bekanntermaßen schwierig zu behandeln und jenseits der üblichen Medikamente schauen Wissenschaftler zunehmend auch auf Hanf als mögliches Mittel aus der Natur zum Lindern der Beschwerden. Besonders betroffen ist Südafrika, wo nun eine neue AIDS-Studie startet zum Einsatz von Cannabis und auch von Psychedelika bei einer Erkrankung mit HIV. Am Kap sind Schätzungen zufolge gut 13% der Bevölkerung infiziert und längst nicht jeder hat Zugang zu den teuren Arzneimitteln aus dem Westen oder verträgt diese chemische Keule. Auch betrifft die Krankheit verhältnismäßig oft Frauen in Afrika, die oft in sehr jungen Jahren eine Infektion erleiden und dann nicht selten kulturelle Diskriminierung erleben. Aber können Marihuana und Zauberpilze wirklich Hilfe leisten oder wenigstens Entlastung von Symptomen und einem Erreger, der ungemein clever unsere Immunzellen heimsucht? Hier ein Überblick zur Forschung am Kap der guten Hoffnung.
Ganzheitliche Heilmittel aus der Natur gegen eine vielseitig belastende Krankheit?
Sicher können weder Cannabis noch die Magic Mushrooms alleine einfach so dem HI-Virus den Garaus machen. Hanf ist und Psychedelika sind vielversprechende Substanzen, trotzdem aber keine Allheilmittel und entsprechende Behauptungen sind mit Vorsicht zu genießen.
Die Erkrankung AIDS ist nach Ausbruch sowohl enorm belastend durch die Symptome selbst wie einer massiven Schwächung vom Immunsystem, zugleich erleiden Patienten aber auch fast immer schwere Depressionen und sogar posttraumatischen Störungen, was einen Heilungsprozess in vielen Fällen zusätzlich erschwert.
Dank einer recht liberalen Drogenpolitik dürfen die Experten in Südafrika aber forschen und schauen in einer groß angelegten Untersuchung auf Psilocybin als den Wirkstoff der Magic Mushrooms.
Antivirale Effekte sind bei diesen Wirkstoffen durchaus vorstellbar und es gibt Überlegungen, solche psychedelischen Substanzen als eine Art Kombi-Präparat mit herkömmlicher Medizin anzuwenden. Antidepressive Eigenschaften haben die Shrooms in jedem Fall und um hier mehr Optionen zu entwickeln in der Behandlung von AIDS werden aktuell Probanden die Studie gesucht.
Psilocybin und Cannabis als individuelle Therapie für jedermann?
Alle Teilnehmer erhalten mindestens drei Monate lang die psychoaktiven Substanzen, im Ganzen soll die Untersuchung rund acht Monate laufen und zum Frühling im kommenden Jahr erste Ergebnisse präsentieren. Frauen werden wohl überrepräsentiert sein aufgrund der oben genannten Verteilung in der Statistik von HIV-Erkrankungen und man möchte sehen, wie eine mögliche kombinierte Therapie gerade auch die belastenden Begleiterscheinungen beeinflusst.
Die Wissenschaftler sind durchaus zuversichtlich, schließlich ist zumindest Cannabis nachweislich für viele AIDS Patienten seit Jahrzehnten die einzige Möglichkeit, um sich beispielsweise Linderung von der berüchtigten Übelkeit bei solchen Beschwerden zu verschaffen. Immer wieder zeigt sich Hanf als enorm wirksam gegen Entzündungen.
Dies lässt sich eventuell noch effizienter nutzen und beim Zauberpilz geht’s um dessen Eigenschaften als Stimmungsaufheller, was für einen Heilungsprozess ja nur gut sein kann. Die Kombination von Psilos und Marihuana ist zudem nichts Neues, sondern wird häufig zu Genusszwecken offenbar recht problemlos konsumiert!
Nicht nur die Mediziner in Südafrika sind gespannt, was die wichtige Grundlagenforschung konkret herausfindet und vielleicht gibt’s ja bald schon Präparate mit beiden Substanzen, die als weitere Alternativen für die Behandlung von AIDS zur Verfügung stehen
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