Wer Cannabis outdoor Growing betreibt, der kennt das Problem mit den männlichen Hanfspots. Werden diese nämlich nicht rechtzeitig vor der Blüte aus dem Cannabisfeld entfernt, dann verseucht das die gesamte Ernte durch den Pollenflug. Eine ganz ähnliche Herausforderung plagt gerade die Hanfbauern in den USA, wo in der Nähe wachsender Nutzhanf schließlich jene Felder mit unerwünschtem Pollenflug begattet, wo eigentlich das zur Herstellung von Haschisch und Marihuana gezüchtete Gras wächst. Sowas kennen wir ja schon von Monsanto, dessen genetisch patentierte Pflanzen auch umherfliegen und dann werden Bauern verklagt, weil sich auf deren Feldern das geschützte Saatgut befindet. Der Nutzhanf verseucht Cannabis wirklich immer – oder lassen sich beide Varianten der Pflanze mit THC und CBD gemeinsam anbauen?
Hanf als Wirtschaftsfaktor
In den USA ist Cannabis als Medizin und Genussmittel vielerorts erlaubt und seit vorigem Jahr gilt das bundesweit für den Nutzhanf. Dieser berauscht nicht und hat kaum THC, lässt sich aber prima zur Gewinnung des begehrten CBD verwenden – Cannabidiol ist medizinisch gesehen ein Allrounder für viele Beschwerden, taugt wegen fehlender Nebenwirkungen zudem als Lifestyle Produkt und ganz folgerichtig säen viele Farmer den Industriehanf auf ihren Feldern.
Doch schon bald nach Beginn der Nutzhanfwelle kommen die ersten Beschwerden. Konkret sind es die Cannabis Bauern, die für einen kräftigen Rausch geeignetes Marihuana und potenten Haschisch züchten, wobei schon mal hunderte Pflanzen durch den in der Nähe wachsenden Nutzhanf verseucht sind! Das bedeutet für die Betroffenen viele tausend Dollar Einbuße.
Wo genau liegt das Problem für Rauschcannabis?
Schlicht in der Weigerung vieler Nutzhanfbauern, die männlichen Spots aus ihren Feldern zu entfernen! Der Pollenflug führt zur Befruchtung der weiblichen Pflanzen, was wiederum für die Herstellung von rauchbarem Cannabis für Joint, Bong und Vaporizer einer Vernichtung des Anbaus bedeutet. Betroffene Bauern können mit modernem Tracking zwar nachweisen, dass die Verseuchung von nahegelegenen Feldern mit Nutzhanf stammt, doch bis dato tun die Behörden viel zu wenig zum Schutz der Cannabis Landwirtschaft.
Eine Menge Gras: Schätzungen zufolge werden im Legal State Oregon wohl beinahe 10% der Cannabisernte durch den Pollenflug zerstört! Zwar setzen einige Nutzhanffarmer nun auch Kontrollen ein, doch nur ein männlicher Spot reicht bekanntlich aus, um alle umliegenden Hanf Damen nachhaltig in ihrer Potenz zu beeinträchtigen. Schon gibt’s Initiativen, damit die Farmer auch beim Nutzhanf ausschließliche weibliche Plants züchten sollen – Klone gelten als ein Ausweg aus dem aktuellen Dilemma.
Was tut das Landwirtschaftsministerium?
Natürlich nicht das in Deutschland unter der süffisanten Julia Klöckner, die kümmert sich lieber um die exzessive Vergasung von männlichen Küken. Das amerikanische Department of Agriculture steckt zumindest schon mal eine halbe Million Dollar in die Erforschung des Problems und will herausfinden, wie Pollenflug eventuell steuerbar sein könnte. Natürlich geht das nicht außer man regelt den Wind oder die Bienen, aber in den USA gilt Miesmachen nicht, gerade beim Thema Cannabis. Mit Hilfe von Drohnen soll der Umkreis gemessen werden, in denen sich die Pollen vom Nutzhanf bewegen und das könnte man dann verwenden zur Festlegung von Abstandsregelungen zwischen den Feldern.
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