Wer denkt denn an so etwas: Bei uns in Deutschland lassen sich zwar Politiker wie Cem Özdemir in der üblichen Heuchelei zwar mit Hanfpflanze auf dem Balkon ablichten, tun dann aber in Amt und Würden nichts, um das Leben der Kiffer und Cannabispatienten konkret zu verbessern. Der Elite hierzulande ist in der Drogenpolitik das Volk genauso egal wie in allen anderen Bereichen und wir müssen schon bis nach Texas schauen, ausgerechnet dorthin, um mal wieder einen coolen Spruch zur Begründung von Cannabismedizin zu schauen. Im Land von Öl und Gas und Rinderzucht mit Cowboy Hut ging es neulich bei einem Besuch von Marihuana-Produzenten um den Einsatz von Gras als Therapie und der örtliche Kommissionär für Landwirtschaft verwies ausgerechnet auf dentale Verwendung! In Texas wäre der Einsatz von Hanfmedizin bei Zahnschmerzen total in Ordnung, so der hohe Funktionär der Regierung und auch wenn das praktisch betrachtet vielleicht ein bisschen absurd klingt, brauchen wir bei der Debatte für eine Freigabe mehr pfiffig-offene Beiträge als das endlose, ohne Sinn und Verstand oder gar Studien vorgetragene Gerede etwa einer Bundesdrogenbeauftragten wie Daniela Ludwig.
Verwendung ausbauen und Zahnmedizin mit Cannabis kombinieren
Geradezu ungeduldig gab sich Mr. Sid Miller bei der Inspektion in den Hanffabriken und meinte, wenn Cannabis hilft und dabei ist es egal, wogegen konkret, dann muss es den Leuten auch zur Verfügung stehen – gegebenenfalls selbst bei bohrenden Zahnschmerzen. Zuvorderst käme der Patient und was Schmerzen lindert ohne Nebenwirkungen, das gehört in die Verschreibungspraxis. Wie anders das klingt als zum Vergleich, wenn bei uns selbsternannte Gesundheitsexperten von Jens Spahn bis Karl Lauterbach über Cannabis erzählen und den Einsatz einer hilfreichen, beliebten, weit verbreiteten Medizin eigentlich nur zusammen mit dem großen Zeigefinger versehen an wirklich todkranke Menschen gestatten möchten – die moralische Käseglocke Bundesrepublik ist bei der modernen, innovativen Hanftherapie genauso gut aufgestellt wie beim E-Auto.
Politiker zum Hanf im Gespräch mit Bürgern
Auch das ist in Texas völlig anders als in Deutschland: Besagter Miller unterhielt sich nämlich bei der Besichtigung ausführlich mit einer Gruppe Eltern, deren Kids mit Cannabis behandelt werden – und die begeistert sind über die Erfolge der Grastherapie nach jahrelangen Quälereien durch die chemische Keule. Meistens ist dabei Autismus eine Indikation oder auch Epilepsie und hier wollte der Republikaner lieber den Betroffenen zuhören als wie deutsche Politiker ihren selbsternannten Ausschüssen und Beratergremien. Er bleibt dazu bei seiner Position, dass Marihuana eine Medizin ist und kein Genussmittel – diese Meinung des Mr. Miller ist zwar nicht optimal, aber ehrlich und das in einem ausgewiesen Grenzstaat wie Texas.
Cannabis bei vielen Beschwerden erlaubt: Noch vor Jahren wurden in dem waffenstarrenden Bundesstaat Kiffer häufig noch auf den Elektrischen Stuhl zur Hinrichtung zitiert, aber dann ging es sehr schnell dank wissenschaftlicher Evidenz. Multiple Sklerose, Krebs, Spastiken, Autismus und einiges mehr gelten als Berechtigung für ein Hanf Rezept, wobei der THC Gehalt in Texas niedriger sein muss als in den meisten anderen Gebieten der USA mit einem legal verfügbaren Cannabis Rezept. Hier gibt es weiterhin Debatten über die Volumina der Cannabinoide, die bekanntlich jedem Patient je nach Ratio und anderen Faktoren anders helfen kann – der Hinweis auf die Zahnschmerzen spricht aber für schnelle Verbesserungen und eine geradezu personalisierte Therapie mit Marihuana.
Warum also funktioniert der Umgang mit Patienten und ihren Bedürfnissen flexibler und besser im Wilden Westen als in der vorgeblich so hochentwickelten Bundesrepublik? Liegt das nun an der seit Jahrmillionen vor sich hinwachsenden und schließlich vom Menschen intensiv verwendeten Hanfpflanze – oder doch an den verantwortlichen Leuten in Politik und Verwaltung, die schlichtweg keinen Respekt mehr haben für Bürger, Wähler, Steuerzahler? Gras kauen gegen den entzündeten Zahn war vielleicht schon Jahrtausende in Gebrauch und es gibt heute sehr gut verkaufte Cannabis Zahnpaste, dazu verstehen wir die Wirkungsweise der Cannabinoide als mächtiges Therapeutikum gegen Entzündungen. Gut möglich also, dass der wissenschaftlich vielleicht nicht ganz ausgereifte Texaner intuitiv in die richtige Kiste gegriffen hat mit seiner Forderung – in puncto einer bürgernahen Gesundheitspolitik jedenfalls hat Mr. Miller Schneid und Witz bewiesen.
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