Psychedelische Substanzen gegen diverse psychische Beschwerden verwenden ist ein spannendes Gebiet der Medizinforschung und aktuell geht es dabei auch um Vertreter, die jenseits der bekannten Magic Mushrooms oder Wirkstoffen wie LSD und MDMA bis dato noch keine so große Rolle eingenommen haben. Neue Studien untersuchen zum Beispiel DMT gegen Depressionen und spielen damit den ohnehin sehr vielversprechenden Resultaten aus der Psychedelika Forschung weiter in die Hände. So schaffen gemeinhin als „halluzinogene Drogen“ bezeichnete Substanzen auf vielen Gebieten der Psychotherapie genau jenen Durchbruch, den die chemische Keule entweder gar nicht oder nur im Verbund mit heftigen Nebenwirkungen hinbekommt – hier ein Bericht zur Wirksamkeit von Dimethyltryptamin gegen depressive Schübe.
Erste große Studie zum Therapeutikum DMT
Als aktiver Bestandteil vom Pflanzengebrä Ayahuasca ist DMT oder eben Dimethyltryptamin vor allem Experten auf dem Gebiet der psychedelischen Substanzen bekannt. Konkrete Studien waren dazu bisher eher Mangelware, weil sich die etwa als Psychedelika Aktien an der Börse notierten Unternehmen erstmal ausführlich mit klassischen Vertretern wie Psilocybin beschäftigen. Für künftige Umsätze könnten aber eben nicht nur Zauberpilze sorgen, sondern auch das unscheinbare DMT mit seinem nun bestätigten, großen Potential als Therapeutikum bei Depressionen.
Entsprechende Wertpapiere könnten profitieren, schließlich geht es bei solchen Indikationen wie auch bei Angststörungen, Paranoia oder PTSD um viele Millionen Patienten weltweit.
Ein britisches Unternehmen hat dazu gerade Phase 2 in der Erforschung abgeschlossen und stellte jüngst die entsprechenden Ergebnisse der Fachwelt vor. Berichtet wird zum DMT von Tests mit Probanden, deren depressive Erkrankung durch den Einsatz solcher Psychedelika signifikant reduziert werden konnte im Gegensatz zur zu Vergleichszwecken analysierten Gruppe Patienten, die Placebo Präparate erhielten. „Schnell und dauerhaft“ soll der Effekt sein durch das Dimethyltryptamin, das intravenös verabreicht mit einer sehr robusten Remissionsrate von 57% einherging.
Kurze Wirkung und zugleich langfristige Effekte von Dimethyltryptamin?
Das jedenfalls berichten die zuständigen Forscher wie Mediziner und halten DMT für eine möglicherweise sehr effiziente wie gut verträgliche Option in der Behandlung von Depressionen. Magic Mushrooms oder auch LSD hätten zwar durchaus ähnliche Erfolgsquoten in diversen Studien erbracht, lassen sich aber wegen der vergleichsweise langen Wirkung nicht bei jedem Patienten optimal einsetzen. DMT hingegen wirkt nur etwa eine halbe Stunde lang und wurde den insgesamt Probanden in einer Dosierung von 21,5 Milligramm verabreicht. Dadurch ergaben sich akut sowohl für eine mittelschwere wie auch für eine starke Depression vorteilhafte Effekte wie auch eine langfristig wirksame Linderung der Beschwerden.
Gezeigt wurde das durch die zweite Phase mit Placebos, die randomisiert vonstatten ging und bei der die Patienten zur Wirksamkeit der Psychedelika nach vierzehn Tagen Auskunft gaben. Interessanterweise erwies sich das Dimethyltryptamin sowohl als gut verträglich wie auch auf lange Sicht hilfreich, egal ob die Teilnehmer zu Versuchszwecken eine oder zwei Dosen vom Wirkstoff erhalten hatten. Bekanntlich sind der Nachteil vieler chemischer Antidepressiva ihre oft recht heftigen Nebenwirkungen und manchmal führt das sogar zu völlig kontraindizierten Effekten. Eine Depression kann sich durch die chemische Keule mitunter sogar verstärken – DMT hingegen scheint laut Forschungsbericht genau diesen Aspekt zuverlässig zu vermeiden.
Anwendungsmöglichkeiten für DMT Psychedelika in der Psychiatrie
Schnell, dauerhaft und vielleicht nur durch eine einzige Behandlung könnten psychedelische Substanzen künftig bei Depressionen helfen, so jedenfalls die Hoffnung der Wissenschaftler und medizinischen Experten. DMT käme unter Umständen für hunderte Millionen Menschen in Frage, die heute ohne Aussicht auf Heilung oder auch nur Linderung ihrer Depression leiden und die oft ohne Rücksicht auf Verluste mit wahlweise kontraproduktiven oder wirkungslosen Psychopharmaka vollgestopft werden. Wie beim Cannabis als Heilmittel steht eventuell schon bald eine echte Alternative zu den chemischen Präparaten zur Verfügung.
Gut möglich, dass DMT und Ayahuasca nun eine viel größere Aufmerksamkeit erfahren als bisher und aufschließen zu Psilocybin und MDMA als Substanzen, zu denen es bereits eine weit umfangreichere Studienlage auch über Anwendungen in der Psychiatrie gibt. Selbstversuche sollte man aber vorerst zumal bei depressiven Grunderkrankungen mit Vorsicht genießen, schließlich ergibt sich auch im Labor ein heilsamer Effekt durch psychedelische Substanzen stets nur im Zusammenspiel mit dem Rausch und der kann gerade für unerfahrene Leute mit Depressionen ziemlich herausfordernd sein.
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