Wer raucht lebt wahrscheinlich kürzer. Das ist eine echte Binsenweisheit, bestens erforscht und nicht ganz zufällig steigen viele Leute vom gefährlichen Tabak auf besser verträgliches Marihuana um. Wenn nun also eine neue Studie zum Cannabiskonsum von einem erhöhten Risiko rund um mögliche Thrombosen redet müssen wir die Methode selbst anschauen – längst nicht alle Menschen kiffen klassisch und rauchen Joints! Vielmehr kommt heute der Verdampfer zum Einsatz, finden sich leckere Cannabis Rezepte zum Kochen und Backen und von den Kosmetikartikeln wie Salben und Cremes wollen wir gar nicht reden. Könnte eine Thrombose also generell durch die Einnahme von Hanf entstehen oder wird hier wie in Deutschland beim Thema Gras üblich mal wieder der Apfel mit der Birne verglichen damit sich politisch gewünschte Botschaften mit einem wissenschaftlichen Anstrich versehen lassen?
Cannabinoide und rote Blutzellen im Wechselspiel
Jeder weiß, dass beim Rauchen rote Blutzellen anschwellen und genau diesen Allgemeinplatz haben nun Forscher aus Saarbrücken als neue Erkenntnis aus Deutschland zum Thema Cannabis vorgestellt. In modernen Ländern mit einer Hanf Legalisierung gibt’s freilich schon zig Untersuchungen, die dokumentieren den Umstieg von blankem Kiffen auf Gras Lebensmittel, auf Verdampfer – während bei uns die absurden Verbote erwachsenen Bürger kaum eine Wahl lassen.
Selbstredend wird das nicht erwähnt und man konzentriert sich in der Studie zur Thrombose auf den theoretisch maximalen Schrecken. Auch sei überhaupt nicht klar, ob die wohlgemerkt stets sehr kurzzeitige Verengung der Gefäße überhaupt ein Problem darstellt! Das gibt man selbst zu bei der Publikation im Fachjournal, doch im Medienbericht wird ein nahtloser Übergang zur Freigabe der Cannabinoide in Deutschland hergestellt.
Diese sei doch gefährlich angesichts solcher Eventualitäten, so der Tenor und wie üblich wird dann erzählt, dass Cannabis zum Konsum von Heroin führen sowie schwer abhängig mache könnte. Der Konjunktiv ist in der Bundesrepublik bevorzugtes Instrument der Verblödung und nachdem wir uns kurz über endlich auch mal eine wissenschaftliche Studie aus Deutschland zum Hanf gefreut hatten, stehen doch wieder nur, wenn auch unter dem Deckmantel der Forschung, die herkömmlichen Schreckenszenarien und Fake News über das Gras im Fokus der Berichterstattung.
Warum werden Kiffer mit Nichtrauchern verglichen – und nicht mit Rauchern?
Diese Frage bleibt natürlich unbeantwortet. In Saarbrücken verglich man zwar drei (!) Blutbilder von Hanfkonsumenten mit drei Blutbildern von Nichtrauchern und schlussfolgert daraus, dass grundsätzlich alle Kiffer und auch Kifferinnen ein höheres Risiko zur Ausbildung von Thrombosen haben. Immerhin gibt man zu, dass es keinerlei dauerhafte Veränderung gibt und das Anschwellen der roten Blutzellen geht auf bestimmte Botenstoffe und auf die Konzentration von Natrium-Ionen zurück.
Nach spätestens einer Stunde ist der Effekt wieder verschwunden. Das Rauchen von Cannabis, so die Wissenschaftler ganz klar, könnte zu Mikro-Thrombosen führen, was wir so als Phänomen noch gar nicht kannten – sind Haschisch und Marihuana also mal wieder als Risiken im Gespräch, die angeblich völlig neue Gefahren mit sich bringen? Medial wird das massiv ausgeschlachtet und der Leser soll sich wohl mal wieder vorm Hanf fürchten.
Wie aber siehts denn aus mit den Blutzellen von Leuten, die Cannbinoide essen und trinken oder als Hanföl aus die Haut schmieren?
Allgemeine Veurteilungen kennen wir wirklich zur Genüge. Die rund um hocheffiziente Hanfmedizin bis dato wenig bis nichts leistenden deutschen Forscher sollten erstmal die Grundlagen beim Konsum studieren für empirische Aussagen, sonst verwendet solcherlei Halbwissen am Ende doch wieder eine wahlweise faule oder inkompetente Regierung zur Entschuldigung für brutale Polizeiaktionen gegen erwachsene Bürger, Wähler, Steuerzahler.
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