Wenn Ihr in Holland Haschisch und Marihuana im Coffeeshop rauchen wollt, dann gibt’s dort vorgerollte Joints, die sind mit Gras und Tabak gestopft. In den USA wiederum kiffen viele Leute pur, benutzen aber die aus Tabakblättern gerollten Blunts als Hülle. Die Gefahren von Tabakrauch sind bekannt und gut erforscht, so dass sich Wissenschaftler nun auf das Zusammenspiel von Cannabis konzentrieren. Offenbar senkt Hanf die schädlichen Einflüsse – was sagen die Studien dazu?
Ein Patent auf Tabakprodukte mit Cannabis
Das hat gerade eine Firma angemeldet in den USA, die entwickelt Zigaretten, Zigarren, Pfeifentabak wie auch Schnupftabak zusammen mit Hanf! Dabei zielt man nicht direkt auf Kiffer und Hanfpatienten, sondern auf Raucher, die ihre Leidenschaft und Sucht nach dem Glimmstengel etwas weniger schädlich gestalten wollen. Die betreffende Firma ist jedenfalls äußerst zuversichtlich und erhofft sich in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern und Tabakunternehmen einen Durchbruch. Zwar mögen die amerikanischen Kiffer die Mixtur weniger, aber warum sollte man nicht auch Produkte entwickeln, die neben den vielen Wellness-Angeboten und Süßigkeiten etwas gegen die fiesen Auswirkungen von Tabak tun?
Cannabinoide als wirkmächtige Verbündete
Konkret fügt das Unternehmen bei seinen Patenten ein Cannabinoid dem Tabak hinzu, das soll karzinogene Effekte ebenso mindern wie das übliche Kratzen im Hals beim Rauchen. Auch gibt’s richtige Mixturen ganzer Hanfpflanzen mit Tabak, während für die klassische Zigarette die Cannabinoide in den Filter oder das Papier gepackt werden. Ob das auch beim Schnupftabak funktioniert oder ist das in der Summe nur ein Werbe-Gag?
Es ist bekannt und nachgewiesen, dass Cannabis Entzündungen entgegenwirkt. Dazu gibt’s bis dato vielversprechende Forschungen an Mäusen mit Krebs, die Hanfmedizin enthalten – hier verspricht sich das Unternehmen mit dem Tabak-Cannabis Mix offenbar weitere Fortschritte.
Rettet Cannabis in Zigaretten die Tabakindustrie?
Gut möglich: Schon steigen große Unternehmen wie Altria in die Cannabis-Aktien am Markt ein und pumpen Milliarden Dollar rein und überhaupt sucht diese Branche seit Langem nach einem Ausweg. Tabak ist verrufen in der westlichen Welt zunehmend und die Verbote und überhaupt der geringere Konsum schlagen auf die Umsätze, egal wie viele Kippen sich die Asiaten und Afrikaner da auch anstecken mögen. Es gibt ja Versuche mit Light-Zigaretten, aber bis dato schmeckt das dem Raucher nicht, der Kick fehlt und so weiter.
Cannabis kann hier die vielleicht die Lücke füllen, so dass der alte Traum vom risikolosen Rauchen zumindest auf dem Papier weitervermittelt werden könnte. Wäre der Marlboro Man mit einem Joint statt der Fluppe im Mund nicht gestorben? Gute Frage, aber das ist abzuwarten – selbst in den liberalen Legal States der USA wird derzeit noch scharf getrennt zwischen dem Verkauf von Tabak und von Cannabis, so dass sich die gerade patentierten Produkte erstmal durch Zulassungsverfahren quälen dürfen.
Karin Löffler
18/05/2019 um 12:30 am UhrIch würde das begrüßen, daß Kanabis in Zigaretten mit kanabis vermischt wird, wenn damit die gefährliche Wirkung des Tabaks reduziert wird!