Wer in den USA, Kanada oder auch Deutschland Cannabis auf Rezept bezieht, sollte bei Auslandsreisen unbedingt die örtlich oft völlig anderen Gesetze zum Hanf beachten: Gerade wurde eine Amerikanerin, die hatte gleich mal 18 Gramm Gras im Koffer, auf einem russischen Flughaften verhaftet – die Behörden wiesen darauf hin, dass eine US-Lizenz für Medical Cannabis in Russland keine Gültigkeit besitzt. Der Dame drohen nun mehrere Haft in einem harten Frauenknast in Sibirien. (Quelle: Pressedienst Telegram in Russisch)
Wie das Cannabis bei der Filmstudentin gefunden wurde
Relativ einfach, denn als Patientin, die Hanf seit Jahren in New York legal einnehmen darf auf Rezept, hatte sich besagte Audrey L. gar nicht sonderlich um das Verstecken beim Gras gekümmert! Die Beamten auf dem Flughafen St. Petersburg hingegen waren sehr aufmerksam und nahmen die Frau fest. Dem Haftrichter vorgeführt räumte Audrey die Einfuhr der gut 18 Gramm Marihuana ein, was damit gegen einen Artikel 228 im Russischen Strafgesetz verstößt- ihr Geständnis könnte sie dann wohl in den Gulag bringen.
Hanf-Gesetzgebung in Russland ständig in der Kritik!
Klar, Russland ist nicht Kanada – aber die reale Lage im Land ist beim Cannabis nicht so streng wie allgemein angenommen! Kleinstmengen werden häufig nicht erfasst, es reicht dann ein kleines Bestechungsgeld, aber es gibt im Riesenreich des Wladimir Putin natürlich auch Beamte, die machen gezielt Jagd auf Kiffer, so ähnlich wie das die Polizei in Deutschland gerne tut. Der genannte Artikel 228 zirkuliert übrigens unter den Russen als „Der Artikel für die Leute“, weil wegen der ziemlich drastischen Strafen schon viele Menschen wegen ähnlicher Vergehen rund um Cannabis hinter Gitter gewandert sind. So mussten allein letztes Jahr rund 100.000 Russen in den Knast wegen Drogen!
Auch Ausländer sind nicht sicher: Seit April sitzt eine andere Amerikanerin in U-Haft für die Einfuhr von 9 Gramm – den Russen ist eben nicht entgangen, das in Übersee jeder Erwachsene problemlos Hanfmedizin oder Cannabis gleich ganz als Genussmittel ohne Einschränkung kaufen darf. Gerne wird Gras vorgeblich Kriminellen auch mal untergeschoben wie jüngst bei einem Schwulen oder bei Oppositionellen. Die Bevölkerung zwischen Moskau und Wladiwostok ist demgegenüber träge und nur wenige können sich von einer Legalisierung etwas erhoffen – allerdings trifft das nur zu auf Russen über 30. Die jüngere Generation hofft auf Hanf legal genauso wie auf freie Wahlen und wir sind gespannt, was im größten Land der Welt als erstes politisch durchgesetzt wird.
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