Rauchmelder im Klo und in der Kantine waren gestern: Öffentliche Schulen im US-Bundesstaat bauen gerade für viel Geld neue Detektoren ein und die sollen Vaporizer erkennen, mit denen sich bekanntlich bestens Cannabis verdampfen lässt! Hintergrund ist aber weniger mal wieder eine Aktion gegen Hanf, sondern der aktuelle Skandal in den USA mit gepanschten Kartuschen, bei denen einige Leute sogar gestorben sind. Werden nun die Dampfmelder in Utah die Schüler vor giftigen Ersatzteilen schützen oder ist das eher eine allgemeine Kontrollmaßnahme gegen Haschisch und Marihuana als Genussmittel?
Von der Raucherecke auf dem Schulhof…
…ist wenig übriggeblieben, zumal in den USA: Seit Jahren gibt es eine intensive öffentliche Kampagne gegen das Rauchen und gegen Zigaretten im Allgemeinen, so dass umfassende Maßnahmen an Schulen eigentlich nichts besonderes sind, zumal in erzkonservativen Bundesstaaten wie Utah. Die Legalisierung von Cannabis jedoch in immer mehr sogenannten Legal States macht vielen Politikern und Eltern Sorgen, schließlich haben jahrzehntelange Indoktrinierung ein entsprechend negatives Bild vom Hanf geschaffen. Als dann noch die Probleme auftraten kürzlich mit den Verdampfern, da war in Ecken wie Utah schnell klar: Kinder und Jugendliche müssen besonders intensiv kontrolliert werden! Die aktuell verbauten Dampfmelder zeigen deshalb:
- Zigarettenrauch,
- Dampf auf dem Vaporizer und
- den Geräuschpegel, um beispielsweise Schlägereien und Mobbing auf dem Schulklo zu vermeiden.
Soweit so gut und die Verantwortlichen in der Schule meinen, es gehe um den Schutz der Heranwachsenden – diese setzen nämlich beim Hanfkonsum wie auch bei Tabak vermehrt auf den Vaporizer als schonend- einfache Methode. Lustigerweise ist aber auch bekannt, dass solcher Detektoren schon länger in anderen Schulen hängen und dort niemals auch nur einen Fall von Dampf, Rauch, Lärm in der Luft angezeigt haben, der tatsächlich zur Konfiszierung von Haschisch und Marihuana führte!
Eltern, Schulen und Cannabis
Fakt ist: Cannabis ist ein Genussmittel für Erwachsene, wird jedoch sehr erfolgreich als Medizin auch bei Kindern und Jugendlichen angewendet. Das ist in den USA vielerorts sogar rechtlich eingeklagt und es ist nicht selten, dass Schüler in der Pause mit dem Vaporizer in Kalifornien oder Colorado sich die Dosis etwa bei Autismus oder chronischen Schmerzen holen! Es wäre fatal, das einfach so aus Utah heraus zu verurteilen, nur weil dort die politischen Machtverhältnisse anders sind als im Westen Amerikas und in den dortigen Legal States. Die Sorge der Eltern jedoch vor allzu heftig kiffenden Kids und das auch noch in den Schulen ist verständlich – deshalb packen die Bildungseinrichtungen an und geben richtig viel Geld aus.
So werden pro Sensor und Verdampfmelder etwa 1000 Dollar fällig, im Schnitt sind bis zu 50 solcher Geräte zu installieren. Einige Schulen haben erstmal ein Pilotprojekt dazu, andere kleistern von Bad bis Küchen alles zu und es gibt eine Menge Berichte, nach denen die Melder beim Verdampfen von Gras nicht funktionieren! Ist das nun nur Aktionismus oder handelt es sich um grundsätzliche Maßnahmen im Rahmen einer umfassenden Drogenpolitik mit Schutz, aber auch Respekt gegenüber der Bevölkerung? Der aktuelle Skandal um die Vaporizer fördert einige wenig erbauliche Aspekte rund um illegale Cannabis Offerten zutage – Panik und Kontrollwahn scheinen jedoch übertrieben.
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