Als vor wenigen Jahren in der Schweiz der nicht psychoaktive CBD-Hanf in Form von Zigaretten, Öl und vielen anderen Produkten erlaubt wurde, da gründeten sich gleich mal eine ganze Reihe von entsprechenden Start Ups. Innerhalb eines Jahres gab es fast fünfhundert Firmen, deren Anzahl stieg bis auf heute nicht ganz siebenhundert – scheinbar also ein Wirtschaftswunder, das Jobs und Steuereinnahmen für die Eidgenossen generiert. Freilich sieht die Praxis anders aus – offensichtlich haben viele Unternehmen Schwierigkeiten und das liegt mal wieder an der Politik.
Produktion beim Hanf höher als die Nachfrage?
Von einem übersättigten Markt sprechen Experten, es gibt ein enorm hohes Angebot und nicht ausreichend Nachfrage – heute kostet ein Kilo Cannabis in der Schweiz aus körperaktivem CBD Hanf nur noch knapp über 1000 Franken, das waren zu Beginn des Booms noch gut 6000 Franken! Immerhin gut 15 Millionen Franken Steuereinnahmen werden eingespielt durch das Business und so schätzen Analysten, dass insgesamt in der Schweiz etwa 60 Millionen Franken umgesetzt werden mit CBD Cannabis.
Möglicherweise wird jeder fünfte Betrieb pleitegehen, gerade mittlere Unternehmen mit wenig Innovationskraft leiden unter der Flaute. Die geringen Margen führt zu höheren Kosten für Personal und Marketing und ohnehin ist die Politik nicht gerade zuversichtlich aufgestellt, um mit Haschisch und Marihuana alsbald bei den Eidgenossen die dicken Geschäfte zu machen – das hatte sich die Branche wohl erhofft. Eine Chance freilich ist die Spezialisierung, etwa auf Kosmetik und Nahrungsmittel.
Wirtschaftsfaktoren: Die Marktführer bauen auf vielen Hektar Hanf an, haben mehrere Standorte über die Schweiz verteilt, wobei vor allem die Umgebung von Zürich als Hot Spot für CBD Hanf gilt. Dazu sind die Firmen oft bemüht, das Gras vom Bauern direkt züchten zu lassen – auf vielen Feldern wächst das Cannabis neben Rübe und Mais wie selbstverständlich.
Unternehmen aus dem Ausland preschen vor
Natürlich sind die großen Anbieter dann oft im Vorteil, haben sie doch ein dickes und abwechslungsreiches Sortiment zu oft attraktiveren Preisen als die Schweizer Hersteller. Da wird für Millionen Franken eingekauft und übernommen und einige lokale Firmen werben daher gezielt mit dem Vorsatz, heimisches und ökologisch angebautes Gras zu verkaufen. Im Gegensatz zu den Uhren oder Nestle engagiert sich die Politik aber nicht pro Hanf, laviert herum und tut nichts, um beispielsweise eine echte, konsequente Legalisierung von Cannabis in der Schweiz voranzutreiben.
Schätzungen zufolge könnten die Eidgenossen Milliarden Euro Umsatz machen, trotz der geringen Bevölkerung, aber dank hoher Kaufkraft und einem zunehmenden Interesse an Hanfprodukten. Auch als Medizin ist Cannabis erfolgreich und beliebt, so dass die Branche mit Argusaugen schaut, was im Parlament passiert – erst im Juni war beschlossen worden, wie Patienten leichter an Hanf kommen und dass es Pilotprojekte zur Abgabe von Haschisch und Marihuana geben soll. Allerdings dauert das mal wieder typisch politisch lange und so werden in der Schweiz wohl noch einige Firmen rund um CBD Hanf Insolvenz anmelden.
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