In der Schweiz ist gerade viel los beim Thema Hanf, schließlich überbieten sich die Instanzen in Ablehnung oder Befürwortung gegenüber einer möglichen Legalisierung. Nun hat der Schweizer Nationalrat eine Salve abgeschossen und zwar pro Cannabis und das könnte wirklich Bewegung in die Angelegenheit bringen. Geplant wird die Abgabe von Haschisch und Marihuana, auch wenn dazu natürlich erstmal diskutiert werden muss in diesem Parlament. Können die Schweizer also bald endlich legal kiffen zwischen Bern und Zürich oder ist das wieder nur eine Ente in der langen Reihe von Ankündigungen bei den Eidgenossen?
Was genau passiert im Nationalrat für Kiffer und Hanfpatienten?
Es sieht zwar recht knapp aus, aber die Zustimmung von 100 zu 85 und 2 Enthaltungen ist deutlich – der Nationalrat muss nach dem Voting nun eine Gesetzesvorlage besprechen, die schlussendlich die Legalisierung von Cannabis bedeutet. Allerdings stößt zuvor noch die Gesundheitskommission, als verzögernde Instanz sozusagen, damit all die etwas zu bierseligen Anti-Hanf Politiker auch in der Schweiz ihr Mütchen kühlen können. Absurderweise hatte sich die gleiche Kommission erst vor kurzem gegen Haschisch und Marihuana ausgesprochen, was die Situation zusätzlich verkompliziert. Ein sogenannter „Experimentierartikel“ wurde noch abgelehnt durch eine äußerst knappe Wahl in der Kommission, der Präsident musste sogar einen Stichentscheid durchführen.
Im Nationalrat war nun die Verteilung pro und contra Cannabis klar zu sehen: Die Schweizer Volkspartei, immer ein bisschen noch hinter den sprichwörtlichen Sieben Bergen zu Hause, und Abgeordnete von CVP, EVP und BDP sind gegen Hanf für freie, steuerzahlende Erwachsene und brachten als Begründung die üblichen, längst überholten, aber immer schön Panik schürenden Argumente.
Cannabis Märchen im Parlament
Um irgendwie die gescheiterte Politik der Hanf Prohibition zu retten, setzen Politiker in der Schweiz, Österreich und Deutschland seit Kurzem nicht mehr nur auf Drohungen und Schwindeleien. Nun werden diffuse Gefahren beschworen, eine doch viel bessere, drogenfreie Gesellschaft oder auch die Story vom wirkungslosen Cannabis als Medizin. Das tragen nun auch die Abgeordneten im Nationalrat vor, die gegen eine Legalisierung sind und im Vordergrund der Tiraden stehen:
- der vorgeblich so wichtige Jugendschutz – auch wenn ein Verbot von Hanf mehr junge Leute kiffen lässt, dazu gestrecktes Gras auf dem Schwarzmarkt unkontrolliert an Teenager verkauft wird,
- die Schädlichkeit von Cannabis vor allem auf die Lunge – hören wir zum ersten Mal, werden aber hier einen Fachartikel nachschicken über entsprechende Studien,
- die tatsächlich ernst gemeinte Hetze gegen wissenschaftliche Untersuchung beim Hanf – Studien dienten laut solcher Argumente nicht der Abstinenz von Cannabis! Frage: Wozu sollten Unternehmen und Staaten Milliarden in die Forschung beim Hanf stecken, wenn daraus kein entspannter und realistischer Umgang in Form einer Legalisierung hervorgehen kann?
Und was sagen die Befürworter von Marihuana in der Schweiz?
Die berufen sich auf die vollständige gescheiterte Drogenpolitik aus Lügen, Strafen und Heuchelei. Trotz schärfster Verbote kiffen gut eine Viertelmillion Leute in der Schweiz – haben Verbote von Cannabis jemals irgendwo auf der Welt auch nur einen Menschen vom Hanf abgehalten? Sowas funktioniert nur in China, Singapur und bei den Arabern, die freilich für den Joint gleich den Kopf abschlagen oder mit hundert Jahren in der Kohlemine drohen. Sieht sich die Schweiz hier in Gesellschaft mit solchen Diktatoren und wünscht sich ähnliche Bestrafungen? Gesundheitsminister Berset siehts anders und verweist auf die Kommunen bei den Eidgenossen, die gemeinsam mit der Forschung endlich klare Informationen zum Cannabis will und keine Lügengeschichten wie seit Jahrzehnten praktiziert von der Politiker Kamarilla in den höchsten Gremien.
Auch wäre es betreffend für solche Leute, dass diese nun laut schreien vom Untergang der Schweizer Bevölkerung in den Rauschschwaden von Verdampfern – die Abgeordnete Sauer betont, es ginge erstmal nur um Pilotversuche, was natürlich von der Anti-Hanf Fraktion unterschlagen wird in den Pressemeldungen. Der Staat soll überwachen, kontrollieren und die Bürger respektieren, die allein herausfinden dürfen bei den Tests, ob Cannabis als Medizin und Genussmittel zu ihnen passt. Ob diese Tests nun genehmigt werden? Es ist also weiter ziemlich verworren in der Schweiz beim Hanf – wir werden über neue Entwicklungen berichten und von der Marihuana Schlacht in den Institutionen.
Rei hel
23/12/2019 um 2:12 pm UhrEs wird höchste Zeit, der Lügenlobby Hanf den Kampf anzusagen! Wir wollen Plaste und abbauen und begreifen nicht, welcher enormer Nutzen Hanf auch für Umwelt, Industrie und Landwirtschaft sein könnte!