Die Geschichten vom dummen Kiffer kennen wir alle, schließlich wird in Deutschland gerade die CDU/CSU nicht müde uns die wirklich allerletzten Anti-Hanf Stories ganz hinten aus der Mottenkiste in die Ohren zu träufeln. Jenseits der Regierung Merkel herrscht aber weltweit Aufbruch und Veränderung in der Drogenpolitik, so dass wir mal wieder auf echte Studien zum Intelligenzquotienten beim Kiffen schauen. Bundesdeutsche Politiker haben weder Kompetenz noch Verständnis für die Bürgerrechte vorzuweisen und wir wollen mal die aktuelle Forschungslage sichten. Hier gibt’s nämlich neue Untersuchungen zum Thema Cannabis und IQ und wir können schon zu Beginn sagen, kaum überraschend: Die Erzählungen der deutschen Gesundheitspolitik zum Hanf als Zerstörer von Hirnzellen sind blanker Unsinn und reine Ideologie!
Woher kommt die Story vom Cannabis als Idiotendroge?
Wollen wir mal so sagen, denn Kiffen macht dumm, faul, stupide langsam – das sind die üblichen Beschreibungen von Leuten, die Cannabis nicht kennen, wohl aber viel Bier und Schnaps mögen oder einfach nur belehren wollen. Es gab aber eine Untersuchung, die schien das zumindest im Ansatz zu bestätigen. In 2012 wurde eine Studie veröffentlicht, nach der Hanfkonsum bei Erwachsenen den IQ senkt und funktionale Aspekte des Denkens beeinträchtigt. Dabei wurde durch Interviews und Test festgestellt, wie offenbar längerer Konsum logische Aufgaben schwerer macht. Die Wissenschaftler schlossen daraus auf eine Zerstörung von Gehirnzellen durch das Kiffen, vor allem beim beginnenden Konsum in jungen Jahren. Wer freilich genauer hinsieht erkennt schnell: Offenbar wurde Ursache mit Wirkung verwechselt!
Neue Studien widerlegen unzureichende Empirie beim Kiffen
Um das wirklich zu klären, nahmen sich Forscher im Jahr 2019 des Themas noch mal an und untersuchten vor allem die Methoden, die vor sieben Jahren angewendet wurden. Dabei wurde einfach geschlampt und die Schlussfolgerungen vom Cannabis als einer Droge, die den IQ senkt, halten heute dank der völlig neuen und umfassenden Forschungslage einer näheren Prüfung nicht stand. Vielmehr sind es genetische Faktoren und Einflüsse aus der Umwelt, die einmal den Intelligenzquotienten senken und zum anderen auch den Konsum von Cannabis begünstigen.
Aber wie können Studien so voneinander abweichen? In Zeiten der Hanf Legalisierung gibt’s natürlich mächtige Lobbygruppen, die übertreiben manchmal genauso wie die abgewirtschafteten Politiker, nur eben umgekehrt und wir müssen uns die wissenschaftlichen Methoden ansehen. So hat beispielsweise ein bloßes Interview so gut wie keine Relevanz gegenüber einer umfassenden Kontrolle der Gehirnfunktionen über einen längeren Zeitraum. Die Studie in 2012 zeigt zwar eine Korrelation zwischen dem Kiffen als Teenager und einem niedrigeren IQ als junger Erwachsener – kann aber nicht beweisen, dass hier wirklich Hanf verantwortlich ist für die Reduktion!
Welche Faktoren sind wirklich verantwortlich?
Wir wären blasiert wie Jens Spahn und Olaf Scholz in deren Ignoranz, wenn wir auf der Gegenseite Cannabis einfach nur preisen ohne Prüfung. Es ist aber offensichtlich, dass ein niedrigerer IQ nachweislich zurückgeht auf sozioökonomische Gründe, auf den Konsum von Tabak und Alkohol und einiges mehr. Wer dann Hanf raucht, kann auch an chronischen Schmerzen leiden wegen eines Unfalls oder Traumas und diese Faktoren begünstigen den Cannabis Konsum – aber nicht eine Absenkung der Intelligenz.
Hier kann die neue Studie viel bessere Antworten geben: Als Probanden wurden Zwillinge ausgewählt, die haben bekanntlich die gleiche genetische Ausstattung und wachsen meistens zusammen auf. Beim Test wurden sie ausgewählt, da ein Zwilling kifft und der andere nicht, insgesamt nahmen 428 Zwillingspaare teil. Wenn nun die alte Untersuchung stimmt, dann müsste der kiffende Zwilling viel schlechtere IQ-Werte aufweisen als sein Geschwisterpart – doch genau das wurde bei der Untersuchung eben nicht festgestellt.
Macht Kiffen dumm oder ist das nur eine Anti-Hanf Story?
Cannabis senkt den IQ nicht, wohl aber führen Umwelteinflüsse und Genetik zu einem missbräuchlichen Umgang. Die Forscher fanden heraus, dass Abstinenz keinen Einfluss hat, sondern der IQ immer dann fällt, wenn viele Faktoren zusammenkommen. Es ist also egal, ob wir Hanf konsumieren oder nicht – unser Verstand lässt aus anderen Gründen nach und hier stehen genetische Faktoren in Verdacht, die zugleich auch die betroffenen Personen häufiger zum Joint greifen lassen. Liegen also Verwerfungen vor im Umfeld und in den Zellen, dann senkt das den IQ und verleitet zum Kiffen. Cannabis allein hat auf die Gehirnzellen jedoch keinen negativen Einfluss.
Weitere Forschung und weniger Propaganda nötig: Nichts fürchten bundesdeutsche Politiker mehr als die Wahrheit – deshalb findet bei uns auch keinerlei Forschung statt zum Cannabis und dem Intelligenzquotienten! Zitiert und gepriesen werden uralte Mythen und so warten wir auf neue Checks und Tests aus fortschrittlichen Ländern. Dort wird fleißig geforscht zum Thema und es geht den Wissenschaftler konkret um langfristige Einflüsse von Cannabis, um begünstigende Faktoren hin zu einer missbräuchlichen Anwendung. Die Story vom Gras als Dummmacher hingegen ist Fake und widerlegt, auch wenn das in Deutschland natürlich nirgendwo berichtet wird in den Systemmedien.
Hinterlasse einen Kommentar