Es ist natürlich schon eine Weile her, aber der Ex-Präsident der USA Jimmy Carter hat jetzt im Interview eingeräumt, den eigenen Sohn einst beim Kiffen zusammen mit Musiklegende Willie Nelson im Weißen Haus erwischt zu haben! Der Politiker ist ja nun schon ziemlich alt und trotzdem noch fit genug für eine Menge Schrullen, die auch schon lange vor Donald Trump im Oval Office für Furore gesorgt haben. Umgekehrt ist Carter bei Willie Nelson und Kiffen keine Enthüllung geglückt – der Musiker ist eine echte Cannabis Ikone mit eigenen Hanfsorten. Jüngst hatte der vom Joint im Weißen Haus berichtet und auf einen Angestellten als Kumpel für die Jolle verwiesen, doch der ehemalige Präsident persönlich meinte nun, es habe sich dabei um den eigenen Sohn gehandelt. Wir stellen uns nur mal kurz vor, Angela Merkel… Nein, ausgeschlossen! Was also ist passiert in Washington vor nun gut 40 Jahren und wie beziehungsweise sind denn eigentlich die Positionen Jimmy Carter zum Cannabis?
Der auch beim Hanf erfolglose Präsident?
Bis auf das Abkommen für den Nahen Osten in Camp David wird oft behauptet, habe Jimmy Carter nichts sonderlich für die USA geleistet und zumindest beim Hanf stimmt das auch. Das freilich lag weniger am Willen des Präsidenten als an der üblichen Blockade in den Institutionen – Carter hatte eine Entkriminalisierung für den Besitz von Haschisch und Marihuana vorgeschlagen, dazu mehr Bußgelder als Strafen. Solch ein Ansatz wird derzeit in Deutschland vier Jahrzehnte später als großer Wurf von einigen Politikern in der Drogenpolitik diskutiert. Der US-Präsident meinte schon damals, im Jahre 1977:
„Penalties against possession of a drug should not be more damaging to an individual than the use of the drug itself.”
Das meint so viel wie dass eine Strafe für Besitz nicht mehr Schaden anrichten sollte als der Konsum selbst – eigentlich eine Selbstverständlich, aber von China bis Deutschland leider immer noch vielfach weltweit in vielen Staaten präsent. Erstaunlich also , dass zum Vergleich bundesdeutsche Parteien in 2020 immer noch nicht weitergekommen sind, aber vielleicht liegt das auch an der eigenen (In)Kompetenz? Über die Jahre war Carter immer mal aktiv, schrieb Aufsätze gegen den idiotischen War on Drugs und kritisiert zum Beispiel das Auffüllen der Knäste mit Kiffern und Hanfpatienten, wie das bei uns etwa in Bayern außerordentlich gerne immer noch praktiziert wird. Die Legalisierung schließlich begrüßte Jimmy in den seit einigen Jahren beim Cannabis bestens aufgestellten Legal States – im Amt mag er nicht viel bewegt haben, aber sicher war der ehemalige Präsident später sehr wohl hinter den Kulissen pro Gras unterwegs, dazu gleich noch mehr.
Willie Nelson mit Joint auf dem Dach vom Weißen Haus
Was war denn da los Ende der 70er Jahre – der Musiker hatte die Aktion jüngst selber beschrieben und das wurde in puncto des eigenen Zöglings nun durch Jimmy Carter bestätigt. Jedenfalls saßen Nelson und sein Begleiter stundenlang auf dem Haus und diskutierten über die Straßenführung von Washington. Ein Bier in der einen und einen „fat Austin Torpedo“ in der anderen Hand wurde also ziemlich breit debattiert und Willie meint, wahrscheinlich war das auf dem Dach vom Weißen Haus noch der sicherste Platz überhaupt zum Kiffen. Auch habe er sich damals gefragt, wie er eigentlich dort hingekommen sei, doch das Dope trug wohl zur Entspannung bei und unter den Sternen kiffen, dazu ohne Sorge vor den üblichen Anti-Cannabis Cops, das war zweifellos eine runde Sache.
Witz und Warnung: Jimmy Carter hat bei dieser Story nun wiederholt auf seine mittlerweile geänderte Auffassung gegenüber Hanf verwiesen. Er ist sehr wohl für Freigabe, will aber zugleich möglichst viele Leute vom Kiffen abhalten – die Cannabis Unternehmen in den USA sollen keine Reklame machen, die Jugendliche anspricht. Solche Warnungen werden allemal eher gehört als ideologisch-unsachliches Gerede etwa von der deutschen Bundesdrogenbeauftragten, denn Carter respektiert Erwachsene bei gleichzeitiger Prävention gegenüber jungen Menschen, während bei uns einfach nur die Bierkeule im Auftrag von Markus Söder geschwungen wird. Die Sendung mit dem Ex-Präsidenten wird am 3. Januar 2021 auf CNN zu sehen sein – wer die Storys über Willie Nelson und der Joint auf dem Weißen Haus hören will, kann da ja mal das Programm vom US-Fernsehsender checken.
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