Deutschland und andere Staaten mit einer verfehlten Drogenpolitik müssen bekanntlich seit Jahren Cannabis als Medizin für viel Geld importieren. Bisher war es vor allem Kanada und waren es die Niederlande, die den unprofessionell arbeitenden Behörden in der Bundesrepublik das Gras für das Rezept besorgt haben, doch seit einiger Zeit mausern sich südeuropäische Staaten zu Hanf Exporteuren. Natürlich ist das gut für die bekanntlich vielerorts darbende Wirtschaft und wenigstens bleibt das Geld der Steuerzahler in Europa, aber welche Länder sind denn beim Cannabis besonders pfiffig und nutzen die oben beschriebene Einfalt etwa im Bierstaat Deutschland gekonnt aus? Und warum fördert die blasierte EU in Brüssel eigentlich dieses Gewerbe nicht mit Nachdruck und kippt stattdessen Milliarden Euros in die Landschaft etwa in Italien, was am Ende wieder nur in den üblichen lokalen Strukturen versickert?
Wo kommt das Gras als Medizin her?
Klar gibt’s vor Ort schon länger Strukturen, die sich für einen legalen Ausbau der Hanfproduktion anbieten und so ist es nicht sonderlich überraschend, ausgerechnet Spanien und Portugal als neue Hotspots für das Cannabis anbauen zu lokalisieren. Die Sonne scheint ja auch meistens über dem Südwesten des Kontinents, was gut ist für die Outdoor Hanfzucht. Weitere Länder im Süden, die an erweiterten Kapazitäten beim medizinischen Marihuana arbeiten, sind vor allem
- Griechenland, wo die Exporte in den nächsten Monaten starten sollen,
- Malta, wo es allerdings derzeit politischen Streit gibt durch alle Ebenen und
- Nordmazedonien, das gleich an Albanien grenzt, wo bekannterweise die größte illegale Cannabis Produktion ganz Europas zu finden ist.
Was nicht schon läuft, wird in den nächsten Jahren an den Start gehen und selbstredend ist der Boom beim Medizinalhanf nicht explizit auf den Süden beschränkt. Ebenso aktiv sind beispielweise Dänemark und Luxemburg, wo es sogar eine komplette Cannabis Legalisierung für erwachsene Bürger geben soll in nicht allzu ferner Zukunft.
Warum ist Portugal so erfolgreich?
Eine seit 2015 stabile Regierung mit sozialistischem Touch, ein klares Bekenntnis zu Fairness, Freiheit und Bürgerrechten und dazu die ökonomisch einmalige Chance – Portugal hat die Möglichkeiten beim Cannabis auf Rezept lange erkannt und so übrigens auch seit vielen Jahren schon eine Entkriminalisierung beim Kiffen durchgesetzt, auf deren Basis die erwachsenen Bürger beim Gras meistens straffrei bleiben. Relativ niedrige Arbeitskosten und das erwähnt schöne Wetter machen zusätzlich vorteilhafte Aspekte aus für den Outdoor Hanf Anbau und die Kapazitäten zwischen Porto und Lissabon wachsen steig, was gut ist für die Versorgung der Patienten in Europa mit hochwertigem Cannabis.
Südeuropäische Risiken: Experten beschreiben die Branchen in Portugal und Spanien als aussichtsreich, verweisen jedoch auf einen typisch kurzsichtigen Ansatz. Es geht derzeit um das Anbauen und Ernten und dann Exportieren und hier wäre eine langfristig angelegte Wertschöpfungskette vorteilhafter. Bloße Erntehelfer zum Einholen vom Cannabis sind ja wenig hilfreiche Jobs in Regionen, die wirtschaftlich kaum vorankommen und es braucht dort vielmehr eine hochklassige Hanfwirtschaft mit gut bezahlten Arbeitsplätzen und gerade auch Steuern für die chronisch klammen Kassen im Süden. Möglicherweise verhindert aber auch die störrisch-inkompetente EU den Aufbau solcher Strukturen, denn leider redet Brüssel immer überall mit und rein, was allerdings selten hilfreich ist und nur der eigenen Wichtigtuerei dient. Ob sich die Länder im Süden Europas Cannabis als ernsthafter Ökonomie zuwenden ist deshalb trotz aller Erfolge im Moment noch nicht absehbar.
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