Wer schon mal in den USA einen Joint angeboten bekam und dann zum Vergleich die Niederlande herannimmt oder einen unserer schönen Berliner Parks, der weiß: in Europa wird das Cannabis gerne gemixt mit Tabak, was unter anderem zu tun hat mit der relativ großen Menge Haschisch auf dem Markt – während in Übersee das Gras pur in der Jolle steckt! Das ist per se wohl auch kein Problem, wird aber im Zuge der sich abzeichnenden Legalisierung zumindest in fortschrittlichen Staaten zunehmend genauer untersucht. Eine neue Studie aus Großbritannien zeigt nun, wie Kiffer den eigenen Cannabis Konsum explizit nicht in Verbindung mit Tabak betrachten und sich sehr häufig als Nichtraucher bezeichnen. Bedeutet das ein besonderes Risiko oder gibt es vielleicht Hinweise, nach denen Hanf die schädlichen Eigenschaften der Zigarette sogar abschwächt? Freilich wurde die neue Untersuchung in einem Fachmagazin für Suchtkrankheiten veröffentlicht und wir müssen uns die Ergebnisse schon ein bisschen kritisch ansehen, auch wenn dieses Mal durch die hohe Zahl der Teilnehmer recht gute Aussagen über Tabak und Marihuana möglich sind.
Wie viel Tabak steckt durchschnittlich in einem Joint mit Gras?
Insgesamt 13.000 Briten wurden befragt und die Studie ist ein Hinweis auf eine baldige Cannabis Legalisierung im Vereinigten Königreich – endlich frei vom bürokratischen Stumpfsinn der EU können die Bürger auf der Insel eine neue, faire und wirklich sinnvolle Drogenpolitik ins Auge fassen. Die Anzahl der Befragten mit der Tendenz, Tabak mit Grasblüten zu mischen, lässt sich hochrechnen auf gut 380.000 Menschen mit einem solchen Konsum. Allerdings wird es eben nicht so eingeräumt und die Kiffer halten sich für genuine Nichtraucher!
Im Schnitt schätzen Experten, rauchen oder verzehren um die eine Million Briten jede Woche wenigstens einmal Hanfprodukte und da sind Raucher genauso dabei wie Leute, die Marihuana pur verdampfen. Die große Zahl der Konsumenten gebe Anlass zur Sorge, so die Autoren der Studie, schließlich könne der Genuss von Zigaretten abhängig machen vom Nikotin, sei dazu nachweislich wenig förderlich für die Gesundheit. Angaben der Befragten zufolge mischt man etwa 0,35 Gramm Tabak in den Joint zusammen mit Cannabis, das etwa die gleiche Menge aufweist.
Sind Hanf und Zigaretten zwei verschiedene Substanzen?
Natürlich und das gilt sogar in der britischen Regierung, leider vorerst noch im wissenschaftlich betrachtet im völlig falschen Duktus. Jedes Jahr töten Zigarette unzählige Menschen, sind die Gefahren bekannt und erforscht, doch verboten ist absurderweise Cannabis – was bis dato rein dem Konsum nach zu rechnen noch niemanden umgebracht hat. Klar ist irgendwo schon mal ein Kiffer am Steuer eingeschlafen und dann bei einem Unfall verstorben, aber mit der Substanz der Cannabinoide hat das nichts zu tun. Ganz anders sieht es aus beim Tabak und die öffentliche Gesundheitsfürsorge sollte solche Aspekte unbedingt berücksichtigen. Experten schlagen vor, das weit weniger schädliche Cannabis endlich für eine Freigabe vorzubereiten und das gefährliche Suchtgift Nikotin und damit die Kippen noch viel teurer zu machen. Viele User von Hanf steigen nämlich bei einer Legalisierung auf den Vaporizer um oder betreiben das beliebte Mikrodosieren, wofür es aber Qualität braucht rund um Haschisch und Marihuana und eben nicht nur das 0815 Gras vom Dealer.
Junge Menschen besonders schützen: In Deutschland passiert das leider überhaupt nicht und die Bundesdrogenbeauftragte tut alles durch ihr Nichtstun, damit noch mehr Teenager zur Flasche greifen oder selbst zu Opiaten! Eine offene, ehrliche Debatte über Cannabis und die anschließende Freigabe für Erwachsene führt in der Regel, das ist durch Studien vielfach bestätigt, zu sinkendem und reflektiertem Konsum – aber mit dem aktuellen Stand der Forschung haben bundesdeutsche Politiker so wenig am Hut wie mit dem Schutz der Grundrechte. In Großbritannien gibt’s keinen Staatsrundfunk mit Pflichtgebühr und die Regierung selbst eines Boris Johnson steht gerade nach der Pandemie unter Zugzwang. Zeit also für frische und faire Ansätze, was nach dem Brexit leichter ist als in den Klauen der Brüsseler Bürokraten. Wenn die allermeisten Kiffer in ihren 20ern oder 30ern leben und konsumieren, dann sollte die Gesundheitsfürsorge das häufige Beimischen von Tabak nicht nur thematisieren, sondern möglichst auch reduzieren. Das geht nicht durch Verbote und extreme Fake News wie in Deutschland, sondern nur im Dialog. Übrigens mixen etwa 75% aller Briten Marihuana mit Zigarettentabak und diese Quote ist auf der Insel niedriger als auf dem Europäischen Festland – ob Ursula von der Leyen sich für den Schutz der Jugend interessiert und das Hanf freigibt oder doch wieder nur der Pharmaindustrie das Mütchen kühlt?
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