Nervenschmerzen beziehungsweise neuropathische Belastungen sind für Patienten in der Regel nur mit starken Opiaten auszuhalten – hier gibt’s nun neue Untersuchungen zum Cannabis, das offenbar sehr hilfreich ist bei solchen Erkrankungen. Hanf gilt ja schon seit Jahrtausenden als natürliches Schmerzmittel und gerade beim zentralen Nervensystem, Stichwort Endocannabinoid-System, könnte die Cannabispflanze entscheidende Vorteile bieten.
Schmerztherapie als Kombination aus Pille und Hanf?
Es gibt eine ganze Reihe von Schmerzen und dabei hat die Medizin mittlerweile vielfach gute Strategien zur Behandlung entwickelt. Neuropathischer Schmerz freilich ist besonders belastend, weil die Lebensqualität durch die ständige Bombardierung des Organismus extrem absinkt – die Nervenfasern senden konstant die Schmerzsignale an unser Hirn. Es gibt dann zwar schon Medikamente wie das bekannte Gabapentin, ein Antikonvulsivum, das allerdings auch Nebenwirkungen hat. Hier setzt die Forschung gerade an und untersucht Gabapentin zusammen mit der Gabe von Cannabis – limitiert der Hanf dabei die unerwünschten Begleiteffekte?
Was deutsche Verbände beim Thema Schmerz und Cannabis bestreiten…
… ist in anderen Ländern von Israel bis Kanada schon Standard: Eine umfassende Schmerztherapie inkludiert dort selbstverständlich auch die nachweislich hilfreiche Hanfmedizin, während hierzulande leider von Wirkungslosigkeit geschwätzt wird, natürlich ohne dazu eine einzige Studie vorlegen zu können oder zu wollen. THC und entsprechend THC-reiche Hanfsorten gelten als aussichtsreich, doch nicht jeder Patient verträgt hier sehr hohe Dosen. Müdigkeit, motorische Schwierigkeiten, Angstzustände – THC im Cannabis ist in wenigen Fällen auch eine Herausforderung und hier forscht die Wissenschaft gerade intensiv an der Einbindung von Hanf in die weiterführende Behandlung von Schmerzen ohne diese zwar seltenen, aber eben nicht zu ignorierenden Nebenwirkungen.
Laborversuche stimmen Wissenschaft zuversichtlich
Australische Forscher haben nun im Labor den Mäusen Gabapentin zusammen mit THC und damit Cannabis gegeben, dabei litten die betreffenden Nager an neuropathischen Nervenschmerzen. Wir wollen uns das lieber nicht im Detail vorstellen, schließlich müssen bei den Mäusen die Nervenenden schmerzhaft getestet und stimuliet werden – wir gedenken jeder Labormaus, die für uns Menschen ums Leben kommt. Danach wurden sowohl die genannte Schmerzarznei wie auch THC und dann beides zusammen verabreicht. Ergebnis: Cannabis und Gabapentin wirken gemeinsam sehr stark und die Nebenwirkungen sind geringer!
Wissenschaftler sind sich daher sicher, dass Hanf wie eine Art Schutzhülle wirken kann, die der Körper dank Endocannabinoid-System gut verdaut und die zugleich die schweren Begleiterscheinungen der chemischen Keule mildert.
Hier wird weiter geforscht und zumindest können Patienten mit Nervenschmerzen auf neue Behandlungsmethoden hoffen, auch wenn diese leider nicht in Deutschland entwickelt worden sind aus den oben genannten Gründen.
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