Schon eine ganze Weile können selbst in Deutschland Patienten auf Hanf als Heilmittel vor allem in der Schmerztherapie setzen. Zwar ist die Verordnung wie üblich sehr bürokratisch und es wird moralisiert oder auch häufig durch Krankenkasse die Übernahme der Kosten verweigert, aber wer dran bleibt bekommt mit den THC Grasblüten ein nachweislich wirksames Präparat aus der Natur. Eine neue Studie hat sich der Wirksamkeit von Cannabis auf Rezept gegen Schmerzen gewidmet und dabei auch mal den Anteil der Cannabinoide genauer untersucht. Viel THC und damit starke Sorten Hanf helfen offenbar besser als Strains, die mehr CBD enthalten und Experten wollen hier noch besser verstehen, wie sich das auf eine passgenaue Dosierung für Patienten umrechnen lässt.
Schmerzlinderung und die psychoaktive Wirkung von THC
Nun ist diese, laut Studie besonders robust wirksame Substanz aus der Hanfpflanze ausgerechnet jene, die im Allgemeinen mit einem „Rausch“ in Verbindung gebracht wird, wie es so schön oder auch nicht in Deutschland heißt. Die internationale Forschung redet mittlerweile von psychoaktiven Wirkungen und Effekten und Umschreibungen wie „bekifft“ sind zumindest aus der seriösen Debatte der Wissenschaft lange verschwunden. THC lindert Schmerzen besonders gut, geht aber in höherer Dosierung oft auch mit einer Art Sedierung einher, manchmal mit Schwindel und häufig mit der freilich durch viele Schmerzpatienten auch ausdrücklichen gewünschten Müdigkeit.
Die Ratio der enthaltenen Cannabinoide gilt schon länger als ungemein spannend und aussichtsreich. Enthalten im Gras können neben dem THC und CBD auch Substanzen wie CBG, CBN und CBC sein, die allesamt für sich genommen oder eben im Zusammenspiel therapeutische Wirkungen haben können. Es ist denkbar, dass die jeweils individuell etwas unterschiedlichen Effekte durch eine passgenaue Mischung dieser Cannabinoide für alle Patienten weiter verbessert werden können und so ist die neue Studie sehr aufschlussreich für Anwendungen rund um das Cannabis vom Doktor auf Rezept.
Umfang der Cannabis Studie und die Frage nach den Nebenwirkungen
Von gleich mal 15.000 Patienten wurden Daten in der Schmerztherapie ausgewertet und man schaute sich 25 verschiedene Untersuchungen zur Ratio der Cannabinoide an. Besonders das in Deutschland gerne verordnete Dronabinol zeigte ein höheres Risiko für Nebenwirkungen wie den erwähnten Schwindel und grundsätzlich empfehlen die Forscher den ständigen Austausch zwischen Arzt und dem mit Hanf behandelten Patienten.
Auch Nabiximol als Mixtur aus THC und CBD wurde gecheckt, was ein Mundspray ist aus Cannabis. Dabei zeigten sich ebenfalls die beschriebenen Nebenwirkungen und einige Fachleute vermuten nun, dass die in der Praxis ohnehin am meisten verwendeten Grasblüten immer noch am besten für eine Reduktion von Schmerzen geeignet sind als chemisch aufbereitete Konzentrate aus der Pharmaindustrie. Das wurde in diversen Studien bereits mehrfach gezeigt.
Bei chronischen Schmerzen ist guter Rat teuer und es ist verständlich, wenn sich immer mehr Menschen zumindest für einen Versuch mit Cannabis als Heilmittel entscheiden. Eine Garantie kann es wie immer bei pflanzlichen Produkten nicht geben und eine Begleitung durch Ärzte ist wegen der psychoaktiven Effekte durch THC ratsam, auch wenn es moralische Belehrungen wie in Deutschland für die zumeist erwachsenen Patienten natürlich nicht braucht.
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