Cannabis und unsere DNA, das ist natürlich immer ein Wechselspiel und auch die Forschung interessiert sich von den Auswirkungen von Hanf auf das Erbgut. Die Studienlage ist noch relativ geringgehalten, doch dieser Tage hat sich ein Team von Wissenschaftlern in Neuseeland der Sache angenommen. Bei den Kiwis ist Cannabis als Medizin schon lange legal und wohl bald auch als Genussmittel nach der Volksabstimmung im September und ganz folgerichtig bemüht sich auch die akademische Forschung nun um Haschisch und Marihuana. Bei unserem Erbgut nun konnte man herausfinden, dass gerade sehr heftiges und langes Kiffen die Substanz verändert und dadurch auch Erkrankungen den Weg bahnen kann.
Hanf in der DNA mehr sichtbar als Zigaretten
Das jedenfalls bemühen die Forscher aus Neuseeland zum Vergleich und dabei geht’s um die Genome und um die sogenannte DNA Methylierung: Hier wird Kiffen nämlich im Erbgut nachgewiesen und das ist im Detail subtiler und beeinflusst die Gene mehr als Tabak! Dieser verändert, das ist schon länger bekannt, die Genverfahren bis zu einem gewissen Umfang, doch Cannabis ist in seiner Auswirkung in der DNA laut Wissenschaft spezieller.
Abhängigkeit und Suchtverhalten: Gibt’s beim Kiffen auch, wenngleich seltener als bei anderen Drogen und hier stellen die Forscher gleich einen Zusammenhang zur Genetik her. Als Beispiel wird Schizophrenie genannt, die tritt gelegentlich auf bei Leuten, die lange und gerade auch in jungen Jahren auf heftige Weise Cannabis konsumieren. Die Umwandlung bei den biochemischen Prozessen unseres Körpers ist dabei beeinträchtigt und das kann sehr wohl genetischen Einfluss mit daraus erwachsenden, massiven psychischen Störungen bedeuten.
Wie wurden Cannabis und das Erbgut analysiert?
Zunächst nahm man den Probanden Blut ab, insgesamt nahmen 48 Leute teil, die einen vergleichsweise starken Hanfkonsum einräumen. Alle waren Ende 20 und hatten sich Rahmen einer Studie registriert, die untersucht ganz allgemein die Volksgesundheit in Neuseeland vor allem bei jüngeren Menschen und Kindern. Einige Teilnehmer gaben an, niemals Tabak geraucht zu haben, was gut war für den Vergleich im Erbgut. Raucher gingen ebenso an den Start und dabei fanden die Wissenschaftler heraus:
- Cannabis verändert genetische Aspekte an mehr als fünfhundert Stellen des Genoms,
- Tabak rauchen und Hanf konsumieren erhöht diesen Einfluss auf die Erbmasse,
- Hanf beeinflusst Gene, die mit Gehirn und Herz zu tun haben und
- es ist wichtig für die Forschung, künftig bei Cannabis Studien auch zur DNA immer bei den Probanden nach einem möglichen Tabakkonsum zu fragen, dieser kann die Ergebnisse verzerren.
Wie genau Kiffen am Ende zu einer Psychose führt, die sich genetisch zurückverfolgen ist, bleibt jedoch ungeklärt. Der dauerhafte Konsum und dann noch mit sehr starken Hanfsorten mit viel THC oder auch die speziellen Konsummethoden wie Eimern und Hotboxing sind riskant – gerade in jungen Jahren sollte man Cannabis noch nicht einnehmen und später ein geregeltes Maß finden, ähnlich wie beim Glas Wein. Das freilich hängt ab von einer Legalisierung und Normalisierung, da nachweislich viele hochproblematische Verhaltensmuster beim Kiffen vor allem mit der Stigmatisierung in einer völlig willkürlichen Rechtslage zusammenhängen.
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