Der Brexit wurde ja erstmal verschoben und Cannabis ist durchaus auch ein Thema in Großbritannien, schließlich braucht es neue Einnahmequellen wenn der Zugang zum Binnenmarkt der EU wegfällt. Eine Legalisierung von Haschisch und Marihuana, beim großen Bruder in Übersee in den Legal States schon vielfach Normalität, ist auf den britischen Inseln bei der Bevölkerung und bei Experten durchaus populär. Nun hat sich ein sehr bekannter Mediziner aus dem Bereich der Neuropsychologie zu Wort gemeldet und fordert die Einordnung von Cannabis wie Penicillin! Was ist davon zu halten?
Beim Hanf erst mundtot gemacht, jetzt ein Star der Wissenschaft!
Besagter David Nutt war vor Jahren Berater der britischen Regierung in Drogenfragen, wurde dann aber wegen anhaltender Kritik auch beim Thema Cannabis eiskalt geschasst. Freilich war die Karriere lange nicht vorbei, unterrichtet der Wissenschaftler doch nun am Imperial College in London und publiziert regelmäßig in den entsprechenden Fachzeitschriften. Aktuell macht Mr. Nutt Schlagzeilen, weil er die Anfänge der Hanfmedizin mit der Entdeckung von Penicillin vergleicht: Vor 70 Jahren stellten sich die Auswüchse der berühmten Schimmelpilze als hilfreich bei Infektionen heraus und es gab da auch keine endlosen Testreihen und Zulassungsverfahren! Cannabis nehme nun eine ähnliche Position ein und anstatt diese Medizin zu verdammen, sollten Politik und Ärzteschaft die kraftvolle Wirkung von Hanf endlich respektieren.
Die versiffte Drogenpolitik von Großbritannien…
…ist schon sehr speziell beim den Gängeleien: Schwerkranken wird der Zugang zum Hanf verweigert und selbst bei Epilepsie und dem Einsatz des körperaktiven CBD tut man sich äußerst schwer in der ohnehin verrotteten Regierung von Teresa May. Der Experte nun meint, die winzigen Zugeständnisse an die Hanfmedizin sind nicht ausreichend und es müsse endlich vorangehen beziehungsweise vorbei sein mit Verboten! Nun gilt der Prophet wie wir wissen nirgends weniger als im eigenen Hause – aber angesichts leerer Kassen und der vor allem weltweit anrauschenden Welle der Cannabis Legalisierung könnte vielleicht auch UK sich endlich mehr bewegen.
Psychosen und andere Halbwahrheiten
Da wurde doch jüngst auch mal eine, aber nur eine Studie veröffentlicht, die weist dem Cannabis mögliche Gefahren zu – wer ständig extrem hohe THC-Werte kifft und das am besten gleich morgen mit dem Eimer, der kann eventuell später Psychosen entwickeln. Mr. Nutt meint, diese eine Studie, die zudem nicht für alle und jeden gelten kann, mache die in der Summe äußerst zuverlässige Wirksamkeit von Handmedizin in der Wahrnehmung zunichte. Es müsse endlich Schluss gemacht werden mit Halbwahrheiten und ein Blick auf die vielen positiven Studien ist ausreichend, um Cannabis mindestens als optionales Heilmittel vollends anzuerkennen.
Die Ärzteschaft ist unsicher und wird von der Politik bewusst im Unklaren gehalten. Darunter aber leiden nur die britischen Patienten. Penicillin hätte man vor 70 Jahren ohne Placebotests und Co umarmt – Wo also ist das Problem? Wir müssen anmerken, dass Mr. Nutt von der Regierung in 2009 entlassen wurde, weil er Ecstasy mit dem Reiten eines Pferdes verglich – es ging dabei um die Gegenüberstellung von angeblich gefährlichen Drogen mit den legalen Vergnügungen! Offenbar braucht es drastische Kommentare und Anmerkungen, damit sich auf der Insel was bewegt – für harte und wilde Debatten sind die Briten berühmt, das zeigt sich gerade auch beim Cannabis sehr deutlich.
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