Natürlich kennen die meisten Leute in fortschrittlichen Ländern die Unterschiede zwischen Cannabis für den Rausch und Nutzhanf. Problematisch wird es allerdings bei einer zeitgleichen Legalisierung für die Behörden, die dann wie in den USA durch Grasfelder stapfen und herausfinden wollen, ob das nun Hanf zum Kiffen vom Outdoor Growing ist oder eben Industriecannabis, aus dem sich neben Kleidung und Seilen auch das begehrte CBD herstellen lässt. Nutzhanf ist in den Vereinigten Staaten auch auf Bundesebene legal, das Rauschcannabis hingegen nur in einigen, Legal States genannten Bundesstaaten. Wie lassen sich hier die Unterschiede erkennen und gibt’s bald spezielle Geräte für die Cannabisspione bei den Behörden?
Zahlen und Herausforderungen für die stark wachsende Hanfbranche
Nutzhanf wurde in den USA vor gut einem Jahr legal und die allermeisten States haben das auch so umgesetzt. Landesweit wurden mehr als 16.000 Lizenzen herausgeben für die Bauern und Experten zufolge wird der Markt in den nächsten fünf Jahren Verkaufskapazitäten von bis zu 25 Milliarden Dollar ausweisen. Das Cannabis ohne Rausch darf THC nur bis zu einem Gehalt von 0,3% aufweisen, im zurückgebliebenen Deutschland sogar nur 0,2%, während selbstverständlich im Supermarkt auch Schnaps mit 80% und mehr frei verkäuflich für jedermann zu haben ist.
Die entscheidende Herausforderung für die Branche ist deshalb das Wohlwollen der Behörden. Haben diesen einen Verdacht, dass statt rauscharmem Hanf eben das begehrte Cannabis auf dem Feld wächst, dann ist eine Razzia schnell möglich und wenn doch alles mit rechten Dingen zugeht, kann diese Unklarheit beim Erkennen durch wenig fachkundige Beamte zu Chaos führen in der Landwirtschaft.
Konflikte zwischen Cannabis Farmern und Polizei vorprogrammiert?
Auf jeden Fall. Die Industrie möchte in Ruhe anbauen, verschafft sich Lizenz und Erlaubnis, doch die Dorfsheriffs tun, wie es immer so nervig in den amerikanischen Filmen heißt, „nur ihren Job“ und schon gibt’s Stress! Immer wieder wird berichtet von Verhaftungen ohne Check und die Unternehmer sitzen gleich mal im Polizeiknast, obwohl alle Unterlagen und Nachweise für den Nutzhanf vorliegen. So haben Landwirtschaftsbehörden vor einiger Zeit schon nach einem Gerät gefragt, dass die Unterschiede zum berauschenden Cannabis quasi direkt an der Pflanze scannen kann – aber ist das wirklich so einfach und lässt sich dergleichen konstruieren?
Warum sind Testverfahren so schwierig?
Weil es auf eine ganze Reihe von Faktoren ankommt. So variieren beispielsweise die Anteile THC bei den Pflanzen ziemlich häufig und da kann schon mal ein Tausendstel mehr getestet werden, was aber nicht unbedingt für alle Spots auf dem Feld gelten muss. Dazu kommen Genetik, Sonne, Erde und die Anbaumethode selbst. Aktuelle Geräte für den Cannabis Check beim THC sind zudem nicht sehr genau und solche unscharfen Angaben werden außer in Deutschland von keinem Gericht auf der Welt anerkannt als Beweis gegen einen Hanfbauern. Bleiben noch die Drogenhunde, die aber nun mal auf Hanf im Allgemeinen gehen und keine Unterschiede machen zwischen den Anbauflächen.
Infrarot-Spektroskop: Diese Technologie arbeitet mit einem Lichtspektrum, das Chemikalien im Testobjekt erkennen kann. Seit mehr als 50 Jahren in der Landwirtschaft im Einsatz könnte es auch zum Erkennen von Cannabis dienen, vor allem beim Bestimmen der Inhalte an THC und CBD als bekannteste Cannabinoide in der Hanfpflanze. Hier arbeiten die Hersteller mit Hochdruck an der Verfeinerung und sind guter Dinge, schon bald ein Gerät zum Erkennen der Unterschiede auf den Markt bringen zu können. Das wird eine große Hilfe für Bauern und für die Behörden in den USA, während in Deutschland Cannabispolitik bedeutet, am besten alle angrenzenden Felder zum Hanf gleich mit niederzubrennen.
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