Ende von Cannabis als MedizinWenn Cannabis legalisiert wird für alle, dann hat das logischerweise Auswirkungen auf en Medizinalhanf. Wir berichten dazu aus Oregon, wo immer weniger spezialisierte Läden zu finden sind, schließlich kann jeder Gras überall kaufen und es gibt immer bessere Offerten auch für Patienten. Zudem gibt’s an der Grenze der USA zu Kanada bedenkliche Entwicklungen mit einer starken Zunahme der Kontrollen und Gängeleien rund um den Hanf und davon sind jetzt sogar immer mehr Geschäftsleute betroffen. Außerdem geht’s diese Woche um den Preis für Haschisch und Marihuana. Kiffer und Patienten sind zu höheren Ausgaben unbedingt bereit – wenn die Qualität stimmt!

Oregon: Cannabis Legal macht Hanf auf Rezept überflüssig

Während in Deutschland nicht mal genug Cannabis als Medizin vorrätig ist, weil die Politik extrem ignorant gegen die Interessen der Bürger und Patienten agiert, ist im Legal State Oregon in den USA das Programm rund um den Medizinalhanf schon wieder überflüssig. Bekanntlich wurden Haschisch und Marihuana einst auch in Portland zunächst als alternatives Heilmittel erlaubt, doch nun ist Cannabis eben legalisiert für alle und siehe da – die Anzahl der ganz konkret an medizinische User adressierte Dispensaries, das sind die Verkaufsläden für Hanf in den USA, ist in Oregon zuletzt von mehr als 400 auf gerade mal 8 Geschäfte gesunken!

Weiterhin hohe Überproduktion beim Grasanbau

Nachdem der Legal State den Hanf schon in 2014 für alle erlaubt hatte gab es bestimmte Vorschriften für medizinisches Cannabis und die auf Medizin spezialisierten Head Shops dürfen in Oregon nicht einfach so an jeden Kunden verkaufen. Zu tun hat das mit den Konzentraten, dem Hanföl und vielen weiteren therapeutisch hochwirksamen Produkten, bei denen es in den gewöhnlichen Kiffer-Geschäften Limits gibt, zum Beispiel beim THC-Gehalt in %. Zugleich wollte die Regierung sicherstellen, dass Patienten immer gutes Gras bekommen und dieses nicht schon ausverkauft ist am Freitag, weil sich die örtlichen Partygänger einen bunten Abend machen. Natürlich schlossen da viele Läden sofort und eröffneten wieder, dann aber mit dem Hanf-Sortiment für alle Kunden und Bedürfnisse.

In derselben Zeit wuchs und wächst in Oregon immer mehr Cannabis auf den Feldern. Vor wenigen Monaten haben wir zur massiven Überproduktion schon berichtet, es sind derzeit wohl um die 500 Tonnen unverkaufte Marihuana-Blüten in den Lagern auf Halde! Das bringt eine Menge Probleme und sogar Kriminalität an den Grenzen zu jenen Bundesstaaten, die in direkter Nachbarschaft eben noch keine Legalisierung beim Hanf durchgesetzt haben. Profit war mal wieder alles beim Ami und eine richtige Planung ist nicht erfolgt, so dass Oregon das überschüssige Gras eigentlich nach Deutschland exportieren könnte – hierzulande ist das Gesundheitsministerium schlichtweg zu blöd, um für ordentlichen Hanf in den Apotheken zu sorgen.

Wird das Programm eingestellt?

Die Anzahl der registrierten Patienten ist außerdem zurückgegangen, um gleich mal 42 % ! Die Leute gehen jetzt alle das Cannabis in den gewöhnlichen Dispensaries kaufen und das zeigt uns ziemlich deutlich, dass in den USA wie auch in Deutschland viele Menschen das Hanf-Rezept gerade auch zum Genusskonsum nutzen. Eine enorme Heuchelei in der Politik übertüncht das, aber wenn hunderttausende Leute zum Arzt gehen und dann bei einer vollständigen Legalisierung direkt in den Head-Shop, dann ist es schon offensichtlich wie beliebt Haschisch und Marihuana in einer modernen, aufgeklärten westlichen Gesellschaft sind.

Weiteres Feuer erhält das Programm für den Medizinalhanf durch eine Menge Klagen, die Beschränkungen aufheben für gewöhnlichen Cannabisgeschäfte. Es wird interessant zu sehen, wie hier die Limitierungen geregelt werden, gibt es doch Patienten, die benötigen täglich eine sehr hohe Dosis THC oder auch CBD zur Kur ihrer Leiden und das lässt sich nun mal nicht so einfach mit ein paar Cannabis-Muffins oder niedrigpotentes Gras ausgleichen. Welchen Kompromiss wird Oregon an dieser Stelle finden und was können andere Länder daraus lernen?

Cannabis Geschäftsleute dürfen nicht mehr in die USA einreisen

Bisher hat Donald Trump noch keine Mauer zu Kanada im Auge, aber wenn Mexiko das bezahlt, dann wäre es vielleicht eine gute Idee angesichts der Cannabis-Paranoia an der nördlichen Grenze der USA: Berichten zufolge werden Geschäftsleute darauf hingewiesen, sie würden eine lebenslange Einreisesperre in die Staaten riskieren, wenn eine Tätigkeit im Hanfbusiness nachgewiesen ist! Das gilt nicht nur für Kiffer, sondern für alle, die irgendwie mit Cannabis zu tun haben. Schon werden einzelne Leute zurückgewiesen bei der versuchten Einreise, allerdings nur wenn sie einen Konsum zugeben. Nun soll das ausgedehnt werden und wir fragen uns natürlich, ob der weiterhin in Washington umtriebig aktive Anti-Hanf Kalkriese Jeff Sessions hier seine Finger im Spiel hat.

Die Frage nach dem Hanfkonsum

So werdet Ihr und alle anderen an der Grenze zum Kiffen derzeit befragt und hier ist Verschwiegenheit sehr zu empfehlen. Auch ist es ratsam eben nicht über Business und Hanf, ja selbst über Wissenschaft, Research oder irgendwelche sozialen Aktivitäten in diesem Zusammenhang zu sprechen! Eine Wage im Gepäck oder gar eine Bong sollte tunlichst vermieden werden. Im Zuge der bald anstehenden Legalisierung von Cannabis in Kanada dürfte sich die Gängelei durch die Grenzpolizei noch verstärken und natürlich ist es absurd, wenn hier lebenslange Einreiseverbote wegen einem Joint verhängt werden.

Was kann Kanada für seine kiffenden Bürger tun?

Das ist die Frage, schließlich sind die Politiker in Ottawa nicht bekloppt, aber derzeit regiert in den USA eben auch der Wahnsinn und der Größenwahn, was eine Intervention pro Hanf schwierig macht. Zumal die US-Behörden wiederholt drauf hinweisen, dass Kriminalität an der Grenze nicht geduldet wird, sich also sehr allgemein geben, um möglichst hart und häufig durchgreifen zu können. Es ist also etwas Vorsicht angebracht beim Grenzübertritt und am besten wählt Ihr euch für Kiffer-Reisen nach Nordamerika ein Land aus, also entweder Kanada oder einen der Legal States in den USA – die besten Grassorten wird es ohnehin überall dort frei verfügbar geben.

Studie: Kiffer bevorzugen Qualität mehr als niedrige Preise

Es wäre sicher vorteilhaft, wenn deutsche Gesundheitspolitiker hier mal genauer nachlesen: Untersuchungen aus den USA zufolge sind Kiffer und dann auch Hanfpatienten sehr wohl bereit, für Qualität einen höheren Preis zu zahlen und auf diese Weise bekämen wir endlich all das Kroppzeug von den Straßen, das heute Gras gestreckt mit Blei anbietet. In den Legal States von Amerika greifen die Leute bevorzugt zu Haschisch und Marihuana aus der sortierten, professionell aufgestellten Dispensarie. Diese Erkenntnis ist auf den ersten Blick überraschend, weil eigentlich gilt „Geiz ist geil“, aber offenbar eben nicht beim Cannabis.

Gras vom mexikanischen Dealer oder aus der qualifizierten Dispensarie?

Nach der Legalisierung in Bundesstaaten wie Colorado oder eben Washington und Nevada erwarteten viele Experten, dass selbst bei frei verfügbarem Angebot im Head Shop nicht wenige Kiffer weiter zum günstigen Dealer um die Ecke gehen würden. Und in gewisser Weise passiert das auch, doch eben nur, wenn die Preise extrem unterschiedlich sind – und wenn der Faktor Qualität keine Rolle spielt! Das tut er aber für immer mehr Menschen und der Studie zufolge sind Grammpreise von bis zu 20 Dollar ok, wenn dafür ein hochwertiges Produkt garantiert wird. Das ist eine Menge, zeigt aber deutlich die Wendung unserer Lebensweise hin zur bewussten Ernährung, zur Verwendung hochwertiger Inhaltsstoffe und so weiter. Cannabis ist davon nicht ausgenommen und eigentlich kann die Politik mit einer Freigabe von Hanf gleich mehrere Fliegen erwischen: Den Schwarzmarkt austrocknen und den Konsumenten vor Streckmitteln, Pestiziden und Kriminellen schützen!

Der Ausweis von nachhaltigem Anbau, der Verzicht auf Pflanzengifte, die Siegel für Lagerung und den gesamten Produktionsprozess – all das ist für Kiffer immer wichtiger, zumal natürlich immer auch der legale Kauf besser ist als der Verstoß gegen ein Gesetz. Allerdings darf das Gras auch nicht zu teuer werden, denn dann gehen die Leute leider wieder zum Dealer. Das lässt sich beispielsweise gut in Kalifornien beobachten, wo die hohen Steuern auf Haschisch und Marihuana einen weiterhin sehr lebendigen Schwarzmarkt begünstigen. Ob die mexikanischen Dealer mit Qualität und Preis gleichermaßen mithalten können ist fraglich und so bleibt zu hoffen, dass die auf Dauer angelegte Legalisierung hochwertige Cannabisprodukte für jedermann generiert und dass damit dann zumindest die Dealerei mit schlechter Ware aufhört.

 

Wie hilfreich war dieser Beitrag?

Klicke auf die Sterne um zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 0 / 5. Anzahl Bewertungen: 0

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.

Du findest diesen Beitrag hilfreich?

Teile ihn mit deinen Freunden!