Die Legalisierung von Gras und Hasch in Deutschland bringt natürlich die alte Frage wieder mit sich, wie es denn bei den Auswirkungen und Risiken vom Kiffen gegenüber dem Konsum von Schnaps und Bier bestellt ist. Wie schlägt sich Cannabis im Vergleich mit Alkohol? Was ist schädlicher? Oft genug wollen uns Politiker weismachen, das Saufen auf dem Oktoberfest sei ein Kulturgut, aber was heißt das schon im 21. Jahrhundert und in einer globalisierten Welt! Hanf konsumieren ist ja auch deshalb so beliebt, weil es eben keinen Kater gibt, keine Leberzirrhose und Kiffer begehen im Prinzip so gut wie keine Gewaltverbrechen, die demgegenüber bekanntlich oft genug nach dem Alkoholgenuss begangen werden. Wir vergleichen beide Substanzen und auch wenn es wahrscheinlich am gesündesten ist auf solche Genussmittel zu verzichten braucht sich niemand mit Verstand vor einer Freigabe von Cannabis zu fürchten.
Wirkungsweise: Warum haben Kiffer keinen Kater?
Wer es herunterbrechen möchte ohne endlos in den Welten der Biochemie zu schwelgen kann es nach heutigem Stand der Wissenschaft eigentlich recht simpel sagen: Der Rausch beim Trinken von Alkohol beruht auf dem Prinzip Vergiftung durch Ethanol, was wir dank unseres Gehirns im Laufe der Evolution gelernt haben zu genießen. Trotzdem treten wir dem Körper durch größere Mengen Bier, Schnaps, Wein natürlich praktisch in den Hintern und der dröhnende Schädel wäre am Tag danach wohl kaum vorhanden, wenn es sich beim Suff um eine förderliche Maßnahme für die Gesundheit handeln würde.
Cannabis hingegen adressiert bei der Wirkung an Rezeptoren, die in unserem Organismus für körpereigene Cannabinoide vorhanden sind. Diese Wirkstoffe werden ohnehin produziert etwa bei Schmerzen, Entzündungen und Stress und helfen dem Leib bei der Selbstheilung beziehungsweise beständigen Fitness im Alltag.
Die Hanfpflanze hat aus bis dato ungeklärten Gründen Inhalte am Start, die genau jene wohltuenden Effekte auslösen können wie das rund um ein kräftiges Immunsystem und physische Widerstandskraft wichtig ist – der Name „Cannabis“ geht dabei auf eine Aktivierung jenes körpereigenen Endocannabinoid-Systems des Menschen zurück. Es ist also nicht überraschend, wenn Alkohol nirgendwo, Hanf hingegen in immer mehr Ländern dieser Welt als Medizin verordnet wird. Die pflanzlichen Wirkstoffe, bis dato sind hunderte entdeckt, heißen dementsprechend Phyto-Cannabinoide.
In Echtzeit und auf lange Sicht: Welche Risiken sind nachweisbar?
Cannabisprodukte von Joint bis Hanftee wirken wie Alkohol auf das Gehirn. Das Trinken gefährdet dabei massiv den Straßenverkehr und unzählige Unfälle sind auf Suff zurückzuführen, der je nach Volumen eine Fahrtüchtigkeit am Steuer ziemlich gründlich beseitigt. Promillewerte rechnen dabei mit einem steigenden Risiko und das wird richtigerweise hart bestraft. Auch von Cannabis wird das gerne behauptet und die Rechtslage etwa rund um die THC-Grenzwerte in Deutschland urteilt oft noch viel härter – was aber bei kritischem Hinsehen wissenschaftlich absurd erscheint.
THC kann nämlich bei diversen Drogentest eine lange Nachweisbarkeit haben und von Juristen bis Polizei wird dann sofort auf den Konsum von Haschisch und Marihuana geschlossen und auf die Unfähigkeit, ein Fahrzeug zu führen. Freilich zeigen die Werte einen meistens schon lange zurückliegenden Konsum der Cannabinoide und moderne Staaten wie Kanada schauen seit der Legalisierung von Weed genau hin wie es um den Fahrer von Autos wirklich bestellt ist. Natürlich empfehlen wir keineswegs das Autofahren nach dem Kiffen, fordern aber endlich eine Rechtslage auf dem Stand der neusten Forschung und die widerlegt Studie um Studie die alten Bezichtungen gegenüber THC und Co.
Sucht und Abhängigkeit: Umfragen und Studien zeigen, dass vom Alkohol ungefähr jeder vierte Konsument abhängig wird, während beim Cannabis etwa 10% eine Störung und Sucht entwickeln. Mit Verboten und Freigabe hat das wenig zu tun, da jeder Cannabis kaufen kann, der das will und möglicherweise hängt das mit der scheinbar simpleren Verträglichkeit von alkoholischen Drinks zusammen. Ein Bier macht noch keinen Rausch, ein Joint hingegen schon und so dürfte sich der Suff schleichend in den Alltag einfügen, während Kiffer eher selten schon am Morgen mit dem Konsum beginnen.
Auf lange Sicht werden vom Alkohol starke Schädigungen etwa von Organen berichtet – jährlich sterben allein in Deutschland zigtausende Menschen, weil Parteien wie die CDU/CSU wie eingangs erwähnt selbst schwersten Alkoholismus als Kulturgut feiern. Hunderte Krankheiten gehen auf das übermäßige Trinken zurück von Krebs bis Herzinfarkt. Cannabis hingegen könnte bei starkem Konsum vor allem psychische Probleme verstärken wie etwa Depressionen, was aber mittlerweile gut untersucht ist und vor allem dann auftritt, wenn die Hanfprodukte schon im Teenageralter ohne Limit eingenommen werden. Zudem findet Marihuana intensive Verwendung in unzähligen Therapien auch rund um Erkrankungen des Gehirns, so dass man hier keinesfalls vorschnell irgendwelche Risiken zitieren sollte ohne dabei auch eine echte Studien zu nennen.
Wie stehts um den Jugendschutz beim Hanf und bei alkoholischen Getränken?
Beide Substanzen sollten Heranwachsenden nach Möglichkeit nicht zur Verfügung stehen. Durch das offiziell beförderte Gebot zum Trinken jedoch gelangt übermäßig viel Alk in die Hände von Jugendlichen und man muss schon fragen, warum eigentlich Bier in unbeschränkter Menge bereits an 16jährige verkauft werden darf in der Bundesrepublik. Auch sind die Folgen durch allzu zeitigen Einstieg in den Suff massiv, etwa rund um die Ausbildung einer Fettleber.
Cannabis war und ist noch illegal bei uns und stellt gerade deshalb ein Risiko für den Jugendschutz dar – statt die Substanz zu regulieren und zu überwachen ließ man einen immer größeren Schwarzmarkt zu, auf dem kein Dealer Skrupel hat selbst verseuchtes Gras an Teenager zu verkaufen. Viele Studien zeigen heute, wie dieses Risiko für junge Menschen nach der Weed Legalisierung zurück geht, denn kein legales Fachgeschäft für Cannabinoide wird Kinder und Jugendliche auch nur in die Nähe der Auslagen lassen.
Kann man vom Alkoholkonsum oder durch Kiffen sterben?
Auf die Verheerungen durch Schnaps und Bier haben wir schon hingewiesen, was statistisch weltweit wohl bis zu 5% aller Todesfälle betrifft! Eine gewaltige Zahl – denn demgegenüber ist noch kein einziger Kiffer und keine einzige Kifferin am Cannabis direkt verstorben. Zwar gibt’s gelegentlich mal einen Verkehrsunfall mit Todesfolge, bei dem dann durch die Autopsie THC nachgewiesen wird, aber Untersuchungen für das Jahr 2019 zufolge waren das gerade mal um die 50 Fälle. Angesichts solcher Verhältnisse erscheint das Mantra einiger Politiker äußerst grotesk, das einmal den Alkohol preist und zugleich die Cannabinoide als massive Gefahr versucht zu diskreditieren, aber immerhin hat das in Deutschland die neue Regierung endlich kapiert und eine Freigabe von Gras angekündigt.
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