Vor kurzem hat der Rapper Kanye West ja verkündet, sich um das Amt des Präsidenten der USA bewerben zu wollen. Was nach der Wahl des Donald Trump fast keine überraschende Nachricht mehr ist für die Vereinigten Staaten, hört sich aber für Kiffer, Hanfpatienten und sogar angebliche Gras Dealer gut an – der Musiker raucht nicht nur selber kräftig, sondern will nach der Machtübernahme im Weißen Haus sofort alle Schwarzen aus dem Knast lassen, die irgendwie wegen Haschisch und Marihuana einsitzen. Cannabis gehört für Kanye West also unbedingt zum Wahlkampf dazu und mit seiner klaren Position zur Legalisierung in den USA ist er dem Amtsinhaber Trump und dem Demokraten Biden weit voraus.
Vor dem ersten Auftritt erstmal einen Joint
Könnt Ihr Euch mal ansehen, das Video von der ersten Kampagne, da räumt Kanye West direkt ein gekifft zu haben am Vortag – das wäre doch mal ein cooler Politiker, oder? Bei seiner Rede in South Carolina, nicht gerade Marihuana Country, erzählte West seine Positionen zur Abtreibung, zur internationalen Handelspolitik, was aber jetzt keine wirklich neuen oder spannenden Ansichten sind. Dann aber sagte er klar und deutlich heraus
I must tell you at my first rally that I did smoke a little bit last night.
Letzte Nacht hat er ein bisschen gekifft, das braucht Kanye nicht zu verheimlichen. Vielleicht war der Rapper einfach zu nervös oder konnte nicht schlafen? Hanf scheint ihm aber zu helfen, auch um Mut zu fassen und eine Freilassung aller Schwarzen mit Cannabis Vergehen sofort nach Amtsantritt zu erwirken. Es gibt sogar Berichte, nach denen er Marihuana am liebsten kostenlos verteilen würde, aber wie ernst sollen wir eine solche Kampagne und solche Vorträge nehmen? Und könnte er die Schwarzen in den USA, die zweifellos wie die Kiffer in Deutschland besonders diskriminiert werden, als Präsident wirklich alle einfach so amnestieren?
Was kann der US-Präsident beim Cannabis tun?
Experten des Rechts zufolge könnte West zwar Milde walten lassen als Chef im Weißen Haus und einige Leute begnadigen, aber nicht generell große Massen von verurteilten Personen aus dem Knast holen. Die USA werden zwar von Donald Trump regiert, sind aber rechtlich gesehen keine Bananenrepublik und auch kein Willkürstaat wie Deutschland oder Myanmar, wo wahlweise die CDU/CSU oder eben eine Militärjunta die Gesetze nach eigenem Gutdünken auslegen! Immerhin will der Rapper etwas tun und die schreiende Ungerechtigkeit, nach der immer noch Menschen für den Konsum oder Handel einer Pflanze wie dem Hanf eingesperrt werden, beenden, das sei ihm lobend zugestanden. Und er hebt sich angenehm ab von den anderen Kandidaten, die entweder hinter der Maske hocken im Keller wie Joe Biden oder nutzlose Tiraden schwingen wie Donald Trump.
Cannabis Politik im Wahlkampf wichtig: Durchaus, denn selbst wenn die Coronakrise die USA beschäftigt und damit die darbende Wirtschaft – Hanf mindestens als Geschäftsfeld, wohl aber auch als Frage der Bürgerrechte ist vielen Amerikanern wichtig. Biden etwa hat schon Pläne vorgelegt für eine Entkriminalisierung und Änderung des Bundesrechts, Trump will beim Cannabis die Entscheidungen den Bundesstaaten auch dauerhaft überlassen. Die Aktionen und Ansichten des Kanye West freilich sind deutlicher und gehen viel weiter, wollen die endlose Bevorzugung von Alkohol wie bei uns in Deutschland leider verbindlich endlich beenden. Es ist zwar unwahrscheinlich, dass der Ehemann von Kim Kardashian auch nur in die Nähe vom Oval Office kommt, aber in den Vereinigten Staaten von Amerika hat ja auch der aktuelle Präsident vor einigen Jahren noch ein Hair VS Hair Match bei Wrestlemania bestritten – nichts scheint also unmöglich in diesem Land.
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