In diesen Tagen wird zum Cannabis von diversen Politikern immer wieder eine Entkriminalisierung beim Konsum diskutiert als Variante einer neuen, fairen Drogenpolitik. Abgesehen davon, dass die superstrenge Rechtslage den Konsum von Hanf ohnehin nicht bestraft und reichlich Nebelkerzen geworfen werden, stellt sich die Frage: Wenn Anbau und Verkauf verboten sind, also in der Hand der Dealer auf dem Schwarzmarkt bleiben, wie soll dann ein legaler Konsum möglich sein? Wer in Deutschland privat und ohne Genehmigung mit Paracetamol handelt, dem blüht ein Verfahren – die Einnahme und dazu der legale Kauf in der Apotheke ganz ohne Rezept ist hingegen für jeden Erwachsenen erlaubt. Auch die Herstellung von Medikamenten selbst exakt nach Maß aus dem Internet mit dem Chemiebaukasten ist untersagt, was aber dank der freien Verfügbarkeit in den Apotheken kein Problem ist. Paracetamol können wir kaufen – warum aber soll Cannabis in keinem Geschäft zur Verfügung stehe? Wieso werden bei der Diskussion über eine Entkriminalisierung von Cannabis die Aspekte einer freien, selbstbestimmten Verfügung zum Gras kaufen etwa in einem Fachgeschäft oder eben der Eigenanbau beständig von der vorgeblich so modernen Drogenpolitik unterschlagen?
Verkauf in Fachgeschäften: Cannabis und die Verfügbarkeit einer Droge
Deutsche Politiker regeln gern, beschwören Ängste und haben beim Cannabis kein Interesse an Aufklärung. Das Gerede von der Entkriminalisierung ist daher eine Verschleppung von Reformen, die jenseits der verfehlten Drogenpolitik unter Angela Merkels Regierungen seit Ewigkeiten in praktisch allen Politikfeldern dieser Koalitionen nicht durchgeführt werden. Zwar steigt Merkel ständig aus Energieformen aus, fördert Zensur und Verfolgung von Meinungsfreiheit, dient sich den Chinesen an und die angeschlossenen Minister und Abgeordneten erzählen beim Cannabis weiterhin ungestraft Lügen. Aufgrund der langen Nichtstuerei sind die aktuellen Debatten von der Entkriminalisierung jedoch nur Ausreden – die Straflosigkeit für einen Joint oder ein paar Gramm Gras ließe sich sofort umsetzen.
Aber was bringt das, wenn weiterhin der Dealer gepanschten Hanf anbietet, gestreckt mit giftigen Legal Highs, gern auch für Kinder und Jugendliche? Ganz einfach: Die Politik kann bei einer bloßen Entkriminalisierung des Konsums weiterhin mit dem Finger auf Kiffer zeigen und von Einstiegsdroge, Sucht, Verwahrlosung und Kriminalität reden beim Thema Hanf. Würde hingegen in Fachgeschäften verkauft, dann hätte der Bürger die Wahl und die Politiker müssten einräumen, dass all die jahrelangen Schwindeleien allein der Verblödung dienten – wer in Deutschland hat schon den Schneid dazu? Die Verfügbarkeit einer Droge wie Cannabis im Laden wird deshalb mit allen Mitteln ausgeschlossen und bekämpft, was die Debatte beabsichtigt kein Stück weiterbringt.
Eigenanbau von Cannabis: Keine Steuern für den Staat!
Auch der Eigenanbau von Cannabis ist hierzulande äußerst unbeliebt in der Politik. Der Grundsatz, nach dem sich auch erwachsene Bürger nur selbst schädigen und amüsieren dürfen, wenn sie dafür Steuern abführen – Glücksspiel, Tabak, Alkohol – wäre mit einer legalen Hanf Zucht auf dem Dachboden obsolet. So ist es bezeichnend, dass in 2017 zwar Cannabismedizin erlaubt wurde, zugleich aber es zum Verbot auch von Ausnahmegenehmigungen für die Zucht kam – Hanfpatienten sollten ausschließlich Gras über Arzt, Kasse und Apotheke bekommen. Das hält den übersichtlichen Kreislauf aus Kontrolle, Regressdrohung und dicken Parteispenden von Seiten der Pharmazie am Laufen. Auch wenn die Kosten dank der gierigen Apotheker für die öffentlichen Krankenkassen uferlos steigen – das ist nach Ansicht der aktuellen Drogenpolitik immer noch weiter besser als auch nur einen Euro Steuern durch Eigenanbau durch eigentlich freie und erwachsene Bürger zu verlieren.
Welche Länder kriminalisieren den Hanfkonsum?
Um zu verstehen, wie lang die Nasen sind in der deutschen Politik und wie gerne wir von den Volksvertretern an der Nase herumgeführt werden, reicht ein Blick auf Staaten, die den Konsum von Cannabis tatsächlich kriminalisieren. Noch mal: In Deutschland ist Kiffen legal – nur Besitz, Erwerb, Weitergabe und Anbau sind verboten! Wird THC im Blut gefunden, dann wird das nicht bestraft, auch wenn es Auswirkungen gibt beim Führerschein. Wozu also eine Entkriminalisierung des Konsums? Das Blendwerk lässt sich leicht erkennen und hier mal ein paar Länder, die Kiffen bestrafen und denen sich die deutsche Politik offenbar verbunden fühlt:
- Weißrussland
- Kirgisien
- China
- Malaysia
- Singapur
- Oman
Natürlich gibt’s noch mehr und oft wird gleich erschossen, aufgehangen oder zumindest gefoltert und dann lebenslang eingesperrt für den bloßen Konsum! Als Erfolg der deutschen Drogenpolitik soll eine Entkriminalisierung als verkauft werden und damit ein Abschied aus dieser Liste mit solchen Staaten? Die totale Verblödung hat Programm und es braucht deshalb einen grundlegenden Kurswechsel in Deutschland bei Haschisch und Marihuana.
Entkriminalisierungsdebatte beim Cannabis beenden, Legalisierung durchsetzen: Die Tiraden vom straffreien Konsum können sich die Politiker sparen und sollten stattdessen die Menschen im Land in deren Bedürfnissen ernst nehmen. Wer kifft und Cannabis als Medizin einnimmt, der sollte das Recht auf saubere, geprüfte Ware haben wie Trinker und Raucher auch. Fachgeschäfte, natürlich mit Alterskontrolle und Tests zur Qualität sind selbstverständlich und wer das ablehnt, zugleich aber von der Entkriminalisierung redet, ist nur ein politischer Heuchler übelster Couleur. Aber vielleicht ist das den aktuell Verantwortlichen in der Regierung auch egal und die Koalitionspartner von CDU/CSU und SPD leben schon länger in einer selbstgeschaffenen Blase? Wo bleibt da die spitze Nadel des Volkes?
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