Mexikos Regierung hatte vor gut einem Jahr vom Obersten Gericht den Tritt in den Hintern bekommen, Cannabis endlich zu legalisieren – und vor wenigen Tagen ist dazu die Frist abgelaufen. Gibt’s also auch bei den ehemaligen Azteken den politischen Proporz rund um den Hanf wie bei uns in Deutschland oder liegen doch stichhaltige Gründe vor für die Verschiebung? Wann können wir Cannabis legal kiffen in Acapulco?
Gerichtshof stimmt Verschiebung beim Hanf zu
Und zwar aus guten Gründen: Als klar wurde, dass man die Deadline zum 31. Oktober einfach nicht schafft, baten die Politiker um Aufschub bis zum April 2020 – vorher wird Gras also in Mexiko noch illegal bleiben. Zwar dürfen wir davon ausgehen, dass man für einen Joint vor Ort keinen Ärger mehr bekommt, aber nervig ist das schon mit den Verzögerungen. Gesundheitsministerium, Sicherheitsfachleute und Rechtsexperten arbeiten zwar eng zusammen, aber eben nicht so effizient wie Kiffer und Hanfpatienten das erwarten sollten.
Immerhin nimmt man sich Zeit und schaut nach allen Seiten, schließlich läuft die Freigabe beim Hanf auch in Kanada oder in den USA nicht sofort total rund. Es braucht Erfahrung und Umsicht und in Mexiko sind so ziemlich alle Aspekte der Cannabis Legalisierung mittlerweile erfasst, aber eben auch hier und da noch strittig – am Urteil des Gerichtshofs allerdings nicht mehr gerüttelt.
Lobbyismus aus USA als Problem?
Freilich gab es eine Vorlage zur Debatte, doch offensichtlich hat Lobbyismus mal keinen Schub gegeben, im Gegenteil: Große Hanf Unternehmen aus dem Ausland wollten Pfründe in Mexiko gleich mal abstecken und gingen bei den Lizenzen in die Offensive, was wiederum vielen Politikern Sorgen macht – Cannabis soll ja eigentlich auch den mexikanischen Bauern Arbeit geben! Also muss die Gesetzesvorlage verändert werden hin zu einer fairen Einbeziehung der lokalen Wirtschaft und hierfür haben die Verantwortlichen nun ein paar Monate mehr Zeit bekommen vom Gericht.
Gibt es schon Informationen zur Cannabis Legalisierung?
Ja und die Freigabe von Haschisch und Marihuana stellt das mexikanische Rechtssystem vor spannende Herausforderungen. So dürfen beispielsweise nur 20% des Kapitals in einer Cannabis Firma aus dem Ausland stammen! Auch werden Hanf Unternehmen bevorzugt, die ihr Business in besonders armen und benachteiligten Regionen aufbauen. Mexikaner über 18 Jahre dürfen kiffen, allerdings nicht in der Öffentlichkeit. Verkauft werden soll das Gras in Fachgeschäften. Bei den Konzentraten und Hanf-Getränken soll es besondere Vorschriften geben.
Selbst an die Verpackungen denken die Politiker! Pflicht ist hier sowohl die Kindersicherheit wie auch umweltfreundliches Material, wodurch die immensen Mengen Cannabis Müll wie etwa in Kalifornien vermieden werden sollen. Lobenswert ist auch der Umstand, wie die Regierung den Entwurf öffentlich vorstellt – die Hanf Vorlage und Debatte sind sehr transparent und es finden keine Kungeleien in den Hinterzimmern statt wie in Deutschland. Gut möglich, dass sich dann noch weitere Änderungen am Papier ergeben.
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