Cannabis Rausch

Welche Faktoren bestimmen eigentlich über den Rausch von Cannabis? Wie stehts um Lebensalter, Hanfsorten oder auch um die Konsummethode samt passender Dosis beim Kiffen? (Bild von 2234701 auf Pixabay)

Ob Cannabis nun stark wirkt, entspannend oder auch mal gar nicht, das hängt ganz logisch von einer Reihe von Faktoren ab. Natürlich verkaufen manche Dealer sehr schlechtes, altes Gras, das wirkt kaum noch, doch die meisten auch auf dem Schwarzmarkt erhältlichen Hanfsorten sind durchaus in Ordnung. Mit ein wenig Umsicht könnt Ihr Rausch und gesundheitliche Wirkung aber noch zusätzlich beeinflussen, ganz individuell und ohnehin ist Cannabis konsumieren seit ewigen Zeiten immer auch ein bisschen Zeremonie geblieben. Wir zeigen die wichtigsten Faktoren für das Kiffen und Einnehmen der Medizin aus Haschisch und Marihuana – nehmt Euch Zeit für das passende Setting.

Raum und Zeit und Cannabis

Sein und Zeit hängen bekanntlich zusammen seit Martin Heidegger hierzu ein Buch über unsere Existenz verfasste und das trifft ganz hervorragend auch auf den Konsum von Hanf. Es ist ein großer Unterschied, ob wir nun einen Joint heimlich schnell und auf dem Klo durchziehen oder uns einen Vaporizer mit feinstem Blue Dream Gras zu Hause auf dem Sofa gönnen! Der Raum entscheidet und die Zeit ebenfalls, so dass gestresstes Kiffen am frühen Morgen weniger genussvoll scheint als in Ruhe nach Feierabend. Wo also fühlt Ihr euch happy, entspannt, sicher? Konsumiert Ihr Cannabis lieber allein oder in Gesellschaft? Freie Natur mit Blick oder doch sicheres Zuhause mit Fernseher und Musik im Hintergrund? Wählt Raum und Zeit aus für den Konsum, das ist eine wichtige Grundlage.

  • Konsummethoden für Haschisch und Marihuana

Vom dicken Eimer über Hotboxing bis zum kühlen Joint mit Aktivkohlefilter – allein beim Rauchen und mittels Vaporizer auch Verdampfen gibt’s rund um Cannabis unzählige Konsummethoden. Auch lässt sich Hanf bestens für Speisen und Getränke verwenden, es gibt Tropfenliquide, Öle, Salben und vieles mehr. Jede Methode hat dabei Vor- und Nachteile und logischerweise wirken Haschisch und Marihuana geraucht über die Lunge schneller als beispielsweise der Haschkeks, aufgenommen über die Magenschleimhaut. Doch der Keks knallt meistens viel stärker und unerwartet, was in puncto richtiges Setting beim Kiffen zu beachten ist.

Zudem haben die neusten Methoden, allen voran der Vaporizer oder auch die sehr beliebten, goldgelben Konzentrate von Splitter bis Cannabis Wachs, auch Vorteile bei der gezielten Aufnahme von Cannabinoiden. THC,CBD, THCA, CBN – die Forschung findet die Bestandteile der Hanfpflanze immer besser heraus, isoliert diese und der Konsum ist damit sehr vielseitig wie innovativ möglich. Eine gezielte Einnahme etwa von CBD hilft vielen Leuten bei Entzündungen und Schmerzen, was die Anwendung mittels exakt eingestelltem Vaporizer sinnvoll macht.

  • Dosierung von Cannabis

Das ist gar nicht so einfach, denn die Regel „Viel hilft viel“ trifft beim Hanf nicht zu. Zum einen sind starke Sorten wie Bruce Banner und White Widow auch schon nach wenigen Zügen am Joint gut für einen ordentlichen Rausch und zum anderen wird das sogenannte Microdosing immer beliebter. Dabei verwenden die Leute das Cannabis in besonders kleinen, aber extra potenten Dosen – ein Trend der selbst in der Psychotherapie mittlerweile Anwendung findet. Wer freilich zu viel Cannabis einnimmt und einen Eimer nach dem anderen raucht, der kann auch schnell auf dem Sofa versacken oder – ungleich nerviger – sogar eine Paranoia schieben, selbst wenn das nie eine wirklich ernste Sache ist, etwa für den Nervenarzt.

  • Hanfsorten

Klingt etwas technisch und auf die einzelnen Cannabinoide haben wir schon hingewiesen. Prinzipiell könnt ihr aber zum Beispiel beim Hanf anbauen schauen, dass in den Töpfen Indica Gras heranwächst für die entspannte, relaxte Wirkung oder eben Sativa, das für Energie und Kreativität sorgt. Auch gibt’s dazu viele Hybride und heute züchten immer mehr Hanfbauern Sorten, die haben besonders viel CBD und weniger vom berauschenden THC für den therapeutischen Einsatz. Jede Pflanze vom Cannabis wirkt ein kleines bisschen anders und jenseits der potenten Züchtungen aus den Hanflaboren kann schon der Unterschied zwischen Haschisch und Marihuana allein Einfluss nehmen auf Aroma, Wirkung und eben den Rausch per se. Zwar ist die Auswahl in Deutschland hier noch gering im Vergleich zu den USA beispielsweise, aber es gibt immer mehr Züchter und Verkäufer, die legen auch hierzulande Wert auf eine größere Varianz bei den verfügbaren Hanfsorten auf dem Markt.

  • Terpene als sekundäre Pflanzenstoffe beim Cannabis

Wer mal Blueberry Kush probiert hat oder eine Hanfsorte mit Dieselanteil, der kennt die Bedeutung der Terpene indirekt. Diese Pflanzenstoffe bestimmen das Aroma und haben selbst auch einen Effekt, beispielsweise beruhigend oder energetisch, dazu stets mit einem vor allem für Nase und Gaumen interessanten Profil. Hier wird noch viel geforscht, aber Kiffer wie Hanfpatienten interessieren sich immer mehr für eine Note mit Zitronen, für erdigen Geschmack, für Anklänge von Lavendel im Gras – die Fantasie ist grenzenlos und so haben Terpene einen großen Einfluss auf den Konsum.

  • Lebensalter

Richtig – die Wirkung und Empfindung von Cannabis hat auch mit unserem Lebensalter zu tun. Vom nachlassenden Geschmackssinn im Alter brauchen wir gar nicht zu reden und auch nicht von der endlosen Blödelpropaganda, die uns Anti-Hanf Fanatiker mit Blick auf vorgebliche Schäden im jugendlichen Gehirn durch Kiffen ständig vorhalten möchten. Nein, ganz allgemein sind die Jahre auf dem Buckel wichtig für die Empfindsamkeit und in Studien konnte gezeigt werden, wie zum Beispiel die berühmten Laborratten mit zunehmendem Alter auf Cannabis weniger mit Paranoia reagierten als im Vergleich dazu bei jungen Nagern. Die Rede von der Verträglichkeit ist hier zwar nicht sonderlich passend, aber wahrscheinlich verarbeiten ältere Leute den Hanf anders und die Wirkung ist länger oder eben kürzer, nach je individueller Verfasstheit.

  • Toleranz

Auch das ist nachvollziehbar: Wer jeden Tag kifft und dabei auch noch sehr starke Sorten durch die Bong, der wird schnell eine Toleranz entwickeln wie das auch bei Alkohol der Fall ist. Es lohnt sich daher immer mal, eine Pause vom Cannabis einzulegen. Begreift den Hanf einfach als Belohnung, als exquisites Extra, das Laune macht und kreativ und das ihr daher auch nicht zu oft einnehmen solltet. Bei Hanfpatienten ist das natürlich etwas anders und hier lohnt sich das Ausprobieren verschiedener Sorten, die auch mit Druck und Nachfrage in Deutschland durch Apotheken beschafft werden können. Die Cannabispflanze ist sehr vielseitig auch in ihrem Rausch und als Therapeutikum, so dass wir dieses Gewächs nicht in uns hineinstopfen sollten wie Salat. Es ist nicht weiter erstaunlich, wenn Hanf seit Jahrtausenden gerne verwendet wird und dabei doch stets selbst bei den Hippies und Rastafaris seinen irgendwie sakralen Zweck behält im Gegensatz zur schnöden Pulle Bier.

Quellen: 

link.springer.com

sci-hub.se

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