Eine Hanfpatientin aus Israel saß für wenige Gramm Cannabis im Knast von Belarus und gab neulich Auskunft, wie der Aufenthalt hinter Gittern im Staate des Alexander Lukaschenko für Kiffer so aussieht. Bayrische Dorfpolizisten, die uns für einen Joint schikanieren sind natürlich auch kein Segen – aber Haschisch und Marihuana in der sogenannten letzten Diktatur Europas zu besitzen, das kann richtig in die Hose gehen. Eine brutale Drogenpolitik ist weltweit leider weiterhin gar nicht so sehr die Ausnahme, schließlich braucht es für die Legalisierung von Gras Respekt gegenüber Freiheit und Bürgerrechten, was für die gefährlichsten Länder zum Kiffen von China bis Singapur aber kein Thema ist. In der weißrussischen Hauptstadt geht’s bei THC ebenfalls zur Sache – hier der Bericht zum Leiden der Jüdin, die Cannabis zu therapeutischen Zwecken einnimmt.
2,5 Gramm Gras reichen für eine Haftstrafe
Auch im eingangs erwähnten Bayern werden selbst Rentner schon mal für wirklich nur ganz wenig Hanf vor Gericht gezerrt, aber bei uns gibt’s wenigstens noch Anwälte und überhaupt Juristen, die einer bis dato beim Thema Kiffen wenig hilfreichen Regierung entgegentreten. Frau Reiten wurde jedoch Anfang November letzten Jahres in Belarus verhaftet, weil die örtlichen Cops bei ihr nicht ganz drei Gramm Cannabis entdeckten und sofort landete die Dame aus Israel im Knast.
Im Heiligen Land hat sie freilich eine Medical Card, sprich eine Erlaubnis zum Kiffen als Medizin und eigentlich sollte selbst in Minsk solcherlei privater Umgang mit einem Heilmittel respektiert sein. Statt Respekt gerade auch gegenüber einer Bürgerin eines anderen Landes drohten der Frau jedoch gleich mal fünf Jahre Gefängnis, zu verbüßen in einer der örtlichen Einrichtungen für die sicher nicht wenigen Häftlinge in solch einem Staat.
Für Kiffen gibt’s die härtesten Bedingungen im Knast!
Logisch, denn Cannabis als Pflanze bedroht von Alexander Lukaschenko bis Markus Söder eine Menge wichtiger Leute und als die Israelin sich beschweren wollte über die Haftbedingungen warf man sie einfach in ein noch schwärzeres Loch! Wohlgemerkt, wir haben es mit einer Patientin zu tun, keinem Terroristen aus dem Ausbildungslager der Taliban, doch beim Kiffen machen viele Länder eben wenig Unterschiede.
In der üblen Zelle verlor die Kifferin das Gefühl für Raum und Zeit, raffte sich aber beim Gedanken an die Heimat auf als sie Nachrichten aus Israel im Knast-Fernseher aufschnappte. Wie die Juden höchstpersönlich auf ihrer Diaspora habe sie sich gefühlt und sicher klingt das dramatisch, dürfte aber einer Frau aus dem Heiligen Land zu glauben sein. Immerhin half ihr der Glaube an die eigene Kultur durch eine Zeit hinter Gittern, die sie körperlich zu einem Wrack gemacht haben.
Wenn angesichts solcher Vorgänge im Ausland dann bei uns immer noch einige Richter wegen Cannabis Leute einzusperren, dann ist das eigentlich ein Armutszeugnis für die deutsche Justiz, schließlich gehört die Bundesrepublik zu den Hauptkritikern des System Lukaschenko in Belarus.
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