Kiffst Du zu viel? Diese Frage kann man sich mitunter stellen, schließlich sollte Gras nicht narkotisieren oder missbraucht werden ohne Maß und Mittel. Wir werden zu diesem Thema weder Psychosen Alarm auslösen wie die übliche Kamarilla zwischen Politik und Medien noch behaupten, die Einnahme von Hanf führe zu Faulheit und Verwahrlosung. Trotzdem solltet Ihr es beim Konsum von Cannabis und dem Kiffen im allgemeinen nicht übertreiben. Berauschendes Marihuana mit viel THC ist keineswegs so gefährlich wie chronischer Alkoholkonsum und doch entwickeln einige Leute mit der Zeit eine Form der Abhängigkeit. Was sind die ersten Warnhinweise und welche Art Hilfe ist sinnvoll? Cannabinoide sind kein Heroin und eine Entwöhnung oder eben Reduzierung wird beileibe nicht so schwierig wie bei vielen anderen Substanzen.
Forschung zur Abhängigkeit von Hanf und die Frage nach dem Maß
Das Wort Maß bezieht sich in gewisser Überlieferung auf die altägyptische Göttin der Maat, die ihrerseits über Jahrtausende für Ordnung und Übersicht stand am Nil. Kiffer und selbstredend auch Kifferinnen können sich dieses Credo zu eigen machen. Niemand wird vom THC sterben oder ernsthaft krank werden, doch eine Paranoia ausbilden und sich im Gras Nebel verlieren, das ist denkbar zumal in einer Gesellschaft wie der deutschen, die absurderweise immer noch Cannabis verbietet und Konsumenten ansieht als handle es sich um eine Brigade vom Islamischen Staat.
Die Wissenschaft schaut sich das Phänomen Sucht schon länger an und damit meinen wir jetzt nicht die famosen Fake News, die in unseren Medien von selbsternannten Experten über die Hanf-Community ausgekippt werden.
Vielmehr gibt’s in modernen Staaten seriöse Forschung und die konnte beispielsweise zeigen, dass ein dauerhaft extremer Konsum von Cannabis sehr wohl Einfluss hat auf die Stimmung, auf Ängste und betroffen sind im Schnitt etwa 10% der Leute. Einen Kater und Hangover wie beim Trinken gibt’s zwar nicht und doch sind gerade Menschen gefährdet, die ohnehin an psychischen Beschwerden leiden. In Deutschland wird genau diese kleine Gruppe als repräsentativ für alle Kiffer dargestellt und wir müssen für echte Klarheit eben in Studien aus dem Ausland schauen.
Welche Faktoren benennt die Wissenschaft zu einer möglichen Cannabis Sucht?
Bevor wir uns mal sieben Warnhinweise zum Kiffen anschauen ein kurzer Blick zu den sozusagen terminologischen Beschreibungen in der Forschung. Die hat mittlerweile eine Reihe von Aspekten aufgelistet, die einen übertriebenen Konsum von THC beschreiben und dazu gehören etwa:
- viel Zeit am Tag, die mit Cannabis verbracht wird,
- das spürbar starke Verlangen nach Gras,
- die Einnahme der Cannabinoide unabhängig von Zeit und Setting,
- fortgesetzter Hanfkonsum trotz Wissen um die sich auswachsende Abhängigkeit und
- die Reduktion sozialer Kontakte.
Der letzte Punkt, auch das ist Konsens in der Wissenschaft vom Gras, hat zuvorderst mit Verboten zu tun und nur eine echte, faire Legalisierung von Haschisch und Marihuana wird die betroffenen Leute entlasten. Wer sich nicht mehr verstecken und rechtfertigen muss wird sich auch eher mitteilen respektive Hilfe annehmen. In Deutschland wird Kiffern der Führerschein entzogen, es gibt extreme Geldstrafen für winzige Mengen Cannabis und vom Arbeitgeber über die Eltern bis hin zum Führungszeugnis wird jeder informiert, der diese gezielte Blamage der Konsumenten noch verstärkt. Ein Großteil von sogenannten Süchten rund um Hanf hängt also mit der bis dato fehlenden Freigabe zusammen und die Politik trägt eine gehörige Mitschuld an ohne Not zerstörten Biographien.
Bitte achte auf diese 7Warnhinweise und reduziere die Einnahme von Cannabis gegebenenfalls:
- Paranoia und psychotische Erlebnisse: Starke Ängste ohne Grund beim Kiffen und das wiederholt beziehungsweise chronisch können ein Hinweis sein auf zu viel THC und dahinter steckt im schlimmsten Fall vielleicht eine ernste Erkrankung. Wohlgemerkt geht’s hier nicht um die gelegentliche Furcht gerade bei Anfängern, sondern um dauerhafte und immer schwerer zu ertragende Episoden,
- Ignoranz gegenüber Risiken: Mit der Zeit gewöhnen sich manche Leute so sehr an die Cannabinoide, dass selbst Autofahren über weite Strecken oder harte körperliche Arbeit auf Gras normal werden. Das kann aber sehr wohl auch gesundheitliche Gefahren mit sich bringen, denn Cannabis dient in erster Linie der Entspannung und ist kein klassisches Stimulans,
- Soziale Probleme: Diese können durch Verbote von Hanf bedingt sein, treten manchmal aber auch wegen eines maßlosen Konsums selbst auf. Wenn Ihr Euch von den Kumpels abwendet und kaum noch mit der Sippe redet weil Bong und Joint alle Aufmerksamkeit verlangen ist das ein Hinweis auf zu viel Kiffen,
- Zeitvergeudung: Ok, das lässt sich pauschal natürlich niemandem unterstellen und in Indien gibt’s Leute, die halten seit 20 Jahren das linke Bein hoch in der Überzeugung, das sichere ihr Seelenheil! Trotzdem solltet Ihr schon schauen, ob alle sonstigen Projekte liegen bleiben und ob Ihr nicht mehr zur Schule, Universität, Arbeit geht – Cannabis im Übermaß kann dafür sehr wohl eine Ursache sein,
- Gesteigerte Konsummenge: Wie alle Substanzen hat auch Hanf eine Toleranzentwicklung beim Interagieren mit unserem Organismus und wenn Ihr auch nach dem dritten Joint nichts spürt liegt das entweder an der Hanfsorte oder an der Gewöhnung des Körpers. Häufig wird dann immer mehr genommen und geraucht, doch ist das eben ein Hinweis auf die Ausbildung einer Abhängigkeit vom THC,
- Pausen vom Kiffen sind unerträglich: Wer länger kifft und dann mal eine Pause macht wird nach einer oder zwei Nächten Schlaflosigkeit wieder auf dem Dampfer sein – dauert das hingegen viel länger oder fühlt Ihr euch permanent wütend, gestresst oder ängstlich ohne Cannabis, dann steckt möglicherweise bereits eine Sucht dahinter.
- Chronische Mundtrockenheit: Ein fusseliger Mund und trockene Schleimhäute sind bei der Einnahme von Haschisch und Marihuana völlig normal und hängen zudem von den Strains sprich Sorten ab. Eine Abhängigkeit von Cannabis jedoch macht dieses Phänomen chronisch und Ihr habt als Warnhinweis schon Morgens nach dem Aufwachen das Gefühl, zwischen Zunge und Rachen zu vertrocknen und könnt diese Empfindung auch nur schwer lindern.
Diese Anzeichen können selbstverständlich auch ohne Sucht auftreten oder werden umgekehrt manchmal selbst von stark Abhängigen nicht bemerkt. Checkt Euch also selber zumindest auf diese Allgemeinheiten und habt keine Sorge – eine Entwöhnung von Hanf ist weder lebensgefährlich noch unmöglich und in den allermeisten Fällen reicht eine ausgiebige Pause vom Kiffen, damit sich die Rezeptoren für die normalerweise stimulierenden, für Gesundheit und Wohlbefinden hilfreichen Cannabinoide wieder regenerieren.
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