Was gerade eine neue Studie bestätigt, ist allen Kiffern längst hinreichend bekannt: der Konsum von Cannabis kann das Arbeitsgedächtnis vorübergehend beeinträchtigen und damit auch die Konzentration. Während diese Erkenntnis aufgrund der nur temporär zu beobachtenden Einschränkung relativiert werden muss, freuen sich natürlich Leute, die Hanf ablehnen – die Mär vom dummen, vergesslichen Dope User wurde und wird immer noch regelmäßig durch die üblichen Systemmedien getrieben. Was also kann die aktuelle Untersuchung zu Marihuana und Memorieren bieten und gibt es eigentlich auch Vorteile, wenn wir beim kiffen eben nicht immer nur den strengen Vorgaben nachlaufen, sondern eben öfters querdenken? Ist ein vorübergehendes schwächeres Arbeitsgedächtnis wirklich ein so großes Problem für Leute in einer gemütlichen Runde mit Joint oder geht’s eher um die übliche Moralvorstellung vom allseits bereits, voll flexiblen Sklaven, den sich Wirtschaft und Politik so gerne züchten würden?
THC und die Studienlage zum Erinnern
Es gibt durchaus schon ein paar richtig gute, empirisch mit allen Schikanen aufgezogene Untersuchungen zu Cannabis und Erinnerungsfunktion, aber das reichte einigen Forscher nicht. Sie wollten eigenen Aussagen zufolge die Vermutung beweisen, dass Kiffer Probleme haben mit dem Memorieren und sich zum Beispiel schnell ablenken lassen von Reizen aus der Umgebung. Nun ist das sicher vor dem Fernseher nach Feierabend mit dem Vaporizer oder Joint kein Problem, lässt sich aber so darstellen und sofort gab es die nötigen Gelder für eine solche Studie. Wohlgemerkt untersuchte man nicht die langfristigen Folgen von Hanf auf das Gedächtnis, sondern die Auswirkungen von THC direkt und sofort auf die Konsumenten. Während der legale Alkohol allgemeinen Vorstellungen zufolge aktiver macht und Besoffene zum Beispiel Schlägereien anzetteln, vergewaltigen und randalieren, sind Kiffer meistens in ruhiger Runde gesellig beisammen – und das geht nach Auffassung der Politik gar nicht, im Gegensatz zu den sogar geförderten Saufrunden.
Wissenschaftliche Eckdaten der Cannabis Studie
Bei zwei separaten Experimenten wurden jeweils 24 junge Erwachsene untersucht, die kifften regelmäßig, aber nicht unbedingt jeden Tag. Die erste Studie enthielt die Gabe von 15 Milligramm THC an die Hälfte der Probanden, für die anderen wurde ein Placebo verteilt. Bei der zweiten Studie bekam ein Drittel diese 15 Milligramm Cannabinoide, ein Drittel davon die Hälfte mit 7,5 Milligramm und der Rest wiederum das Placebo zum Vergleich der Wirksamkeit.
Gereicht wurde übrigens kein qualmender Dübel, sondern eine Kapsel mit einem Hanf Konzentrat. In zeitlichen Abständen von zwei und knapp vier Stunden bekamen alle Teilnehmer Aufgaben rund um die Erinnerungsfunktionen gestellt wie zum Beispiel die Memorierung von Farben. Selbstredend das Ganze strukturiert als Doppelblind-Studie, so dass die Probanden laut Forscher nie wissen konnten, ob THC in den Adern zirkuliert oder nicht. Eigentlich merken wir die Effekte ja beim Kiffen, aber geschenkt – wie lauten vielmehr die Ergebnisse?
Hohe Dosierung führt zu eingeschränktem Gedächtnis: Die Teilnehmer mit 15 Milligramm THC schnitten bei den Aufgaben am schlechtesten ab, während die beiden anderen Gruppen in etwa gleich gut waren. Besonders auffällig oft betonen die Forscher, dass sich bekiffte Probanden nicht immer auf die Aufgabe konzentrierten, den Gedanken freien Lauf lassen und die Studie liest sich beinahe wie Teile des Programms einer konservativen Partei, die den Menschen als vorzugsweise fleißiges und folgsames Insekt beschreibt. Möglicherweise ist durch den Hanfkonsum ein Teil im präfrontalen Kortex betroffen, wo einmal das Erinnern sitzt und sich zum anderen auch viele Cannabinoid-Rezeptoren befinden. Nun soll geklärt werden, welchen Einfluss die Konsummethode hat und ob noch höhere Dosen das Gedächtnis löchriger machen – wir warten auf die Ergebnisse und werden berichten, auch wenn es bei diesen Untersuchungen ziemlich offensichtlich um Stimmungs- und Meinungsmache gehen mag, schließlich ist gleichfalls ausreichend bewiesen, dass jene einschränkenden Effekte eben nur vorübergehend sind.
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