Vor einigen Wochen hatte sich Amsterdam mal echauffiert über die vielen Touristen und wir alle kennen noch die Reisenden aus Fernost in großen Gruppen, laut und wenig rücksichtsvoll. Das war vor dem Ausbruch des Coronavirus in China und dessen Verbreitung in der ganzen Welt, was nun ein bisschen klingt wie vor hundert Jahren – gerade beginnen Branchen wie Tourismus und Gastgewerbe massiv zu leiden unter den Blockaden und Grenzschließungen. Cannabis freilich kann der Hotelbranche wertvolle Impulse liefern, das zeigt eine Untersuchung aus Colorado und Denver, wo doch besonders viele Kiffer und Hanfpatienten dank der dortigen Legalisierung Urlaub machen. Die Zuwächse seit der Cannabis Freigabe in 2014 summieren sich mittlerweile auf weit mehr als 100 Millionen Dollar, dabei sind jenseits dieser Übernachtungskosten weitere Ausgaben dieser Besucher in Denver noch gar nicht erfasst. Hanf bringt also den Tourismus – hier ein paar aktuelle Infos.
Haschisch und Marihuana als Reiseziel?
Selbstredend. Wenn in Holland die Coffee Shops Gras verkaufen, dann fahren wir dort hin kiffen und in den USA fliegen oder fahren eben viele Leute unter anderem nach Colorado und in die dortige schöne Hauptstadt Denver. Ein Professor von der Penn State University hat sich das angesehen, die Reiseströme abgeglichen mit Geokoordinaten, dazu die Standorte von Dispensaries als Hanf Fachläden in den USA – Kiffer bescherten den örtlichen Hotels eine höhere Auslastung von im Schnitt 9%! Das wäre weit mehr als in vergleichbaren Städten wie Austin oder Salt Lake City, die wurden ebenfalls herangezogen und haben vor Ort eben kein Cannabis legal zu bieten.
Wie können Regionen Cannabis gewinnbringend nutzen?
Die Mär vom faulen, stinkenden Kiffer ist ausgesponnen außer in einigen Hergottswinkeln und die Besucher etwa von Denver sind vielfach gestandene Leute. Als Hanf Touristen geben sie gerne auch mehr Geld aus, kaufen viel, buchen ordentliche Hotels. Hier können andere Staaten und Länder von Colorado lernen, gerade auch mit Blick auf die Bewältigung der Folgekosten durch die Coronakrise. Tourismus lässt sich mit Hanf anschieben, das zeigt sich in den USA Legal States deutlich. Ob freilich gerade deutsche oder europäische Politiker hier Fantasie haben und die Krise etwa zu mehr Fairness und Zusammenhalt in der Bevölkerung nutzen, ist eher unwahrscheinlich – Merkel oder auch von der Leyen fahren bei der Cannabis Drogenpolitik mit brutalem Verbot selbst für Erwachsene seit Jahren eine für sie offenbar gefällige Linie.
Cannabis ist wie Fußball: Entscheidet sich eine Region ein Stadion zu bauen für den Heimclub, dann kommen mehr Zuschauer – beim Cannabis hingegen kommen Touristen und die werden in Zukunft überall dringend erwartet. Restaurants, Clubs, Geschäfte profitieren gleich mit. Colorado hat mit Hanf in 2019 rund 1,75 Milliarden Dollar Umsatz gemacht, das war ein Zuwachs von 13% und ganz nebenbei kamen gleich noch mehr als 300 Millionen Dollar Steuern rein! Warum also nicht dem Tourismus einen neuen Impuls geben und beispielsweise mit Modellprojekten zur Cannabisabgabe an Erwachsene in einigen deutschen Regionen den Versuch starten, Besucher und Bevölkerung gleichermaßen an dieser Chance mit Hanf legal teilhaben zu lassen? Das Beispiel Denver zeigt, wie das hervorragend funktioniert – wir denken hier beispielsweise auch an Regionen etwa in Ostdeutschland, die sonst abgehängt werden. Aber ob das in Berlin jemanden interessiert?
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