Bekifft Fußball spielen ist sicher lustig, aber kaum leistungsfördernd. Dieser simplen Weisheit stehen eine Menge Fake News über den Hanf entgegen, der aktuell sogar als mögliches Doping durch die Medien getrieben wird – denken wir an den Fall der vielleicht besten Sprinterin der USA, die wegen einem Joint und dem Test auf THC nicht an den Olympischen Spielen in Tokio teilnehmen darf. Nun gibt’s eine Menge Sportler, die schwören auf Cannabinoide und es ist einiges dran an Marihuana als hilfreichen Präparat für den Wettkampf. Wie aber genau kann Cannabis die Leistung beim Training verbessern und unterstützen und ist es wirklich sinnvoll, ausgerechnet direkt vor einem Turnier zu kiffen beziehungsweise Gras Konzentrate einzunehmen?
Freizeitsportler und Profis debattieren Hanfkonsum
Immerhin, müsste man sagen, schließlich zeigen die regen Reaktionen auf den erwähnten Fall der Sha'Carri Richardson wie verbreitet und beliebt das Cannabis ist im Sport. Viele Athleten glauben an eine Art indirekte Leistungssteigerung, was weniger mit dem akuten Konsum als mit der regelmäßigen Einnahme etwa vom nicht berauschenden Cannabidiol zu tun hat. Zwar ist Hanf bei der freilich ziemlich korrupten Welt-Anti-Doping-Agentur noch verboten, aber für diese Einstufung gibt’s jenseits von blanker Ideologie und der üblichen Bevorzugung der Bierkonzerne zumindest wissenschaftlich gesehen keinen Grund.
Eine Studie befragte mehr als 1000 sportlich aktive Leute und davon gaben gut zwei Drittel an, das Gras helfe natürlich und zuverlässig gegen Schmerzen. Auch ein beruhigender Effekt wurde berichtet und man nehme die Cannabinoide zum Einschlafen, Regenerieren und gegen den üblichen Stress.
Auch eine bessere Fokussierung und Konzentration auf die Anforderungen im Leistungssport wird als Grund für gelegentliches Kiffen genannt. Es geht also nicht um extrem schnell wachsende Muskeln wie beim Anabolika und um keinen Bluttransfer und ähnliche Tricks wie bei der Tour de France – Cannabis wird eher als ganzheitliche Medizin aus der Naturheilkunde betrachtet, das ganz ähnlich wie ein Nahrungsergänzungsmittel mehr Kraft, Ausdauer und Entspannung bieten kann.
Wie wird die Performance durch Gras beeinflusst?
Nachweislich steigen beim Kiffen Herzfrequenz und Blutdruck an und beides ist wenig hilfreich zum Beispiel für einen Sprint oder auf der anderen Seite einen ausdauernden Marathon. So eine sportliche Performance verbessern zu wollen erscheint absurd und die Behauptungen sind wohl eher mal wieder schwadronierende Falschmeldungen, die Cannabis per se in und außerhalb des Sports diskriminieren sollen. In Deutschland sind Fußballspieler, die zur besten Sendezeit durch das Schwenken von Biergläsern selbst ganz jungen Fans den Alkoholismus nahebringen, mediale Helden, doch beim Hanf wird sofort über Betrug und kriminelle Machenschaften bis hin zum Doping geredet.
Das Rauchen eines Joints vor oder nach dem Training ist wenig hilfreich für die Leistung und ohnehin stehen Inhalieren zumal gemischt mit Tabak und das tiefe Einatmen der Dämpfe nicht ganz oben auf der Verträglichkeitsliste beim Hanfkonsum! Wer sich also in den Redaktionsstuben gewisser Zeitungen oder in der Politik meint vorstellen zu können, wie sich Sprinter vor dem Lauf einen Dübel anzünden oder Schwimmer aus dem Becken kriechend sich der Bong nähern, der hat entweder gar keine Ahnung von der Wirkung der Cannabinoide oder versucht wie so häufig mal wieder mit Drohgebärden Aufmerksamkeit zu erhaschen.
Interessant sind allerdings die Auslassungen der Sporthochschule in Köln. Dort meinen die Forscher, die beruhigende Wirkung von Hanfprodukten führe zu größeren Risiken im Sport und vom Skateboarder bis zum GMX-Biker stürzen sich die Athleten mit THC im Blut dann ohne zu Zögern auf die ganz gefährlichen Marmorklippen entlang der Rennstrecken! Dadurch könnten theoretisch auch bessere Ergebnisse erzielt werden – bei gleichzeitig massiv erhöhter Gefahr von Verletzungen. Die Koordination sei eingeschränkt und da sind wir wieder beim Fall der Sha'Carri Richardson.
Die rauchte das Gras eben nicht um schneller zu sprinten, sondern weil ihre Mutter verstarb. Hätte die Dame gesoffen wie ein Loch wäre das den Funktionären egal gewesen, aber beim Cannabis kommt gleich die Sperre, logisch und wir sollten aktuelle Berichte über Hanf als angeblichem Booster eher mit Skepsis begegnen. Zur Entspannung und zum Relaxen eignet sich das Gras ausgezeichnet, sollte aber von Profis aufgrund der beschriebenen Situation bei den Anti-Doping Agenturen mit Zurückhaltung eingenommen werden während Amateure den Konsum entsprechend umsichtig gestalten dürfen.
Hinterlasse einen Kommentar