Townships in Südafrika sind eine meist recht traurige Angelegenheit, da viele dieser Viertel und Provinzen im Land als Slums durchgehen, den Bewohnern wenig Hoffnung bieten – was nun mit Cannabis endlich verbessert werden soll. Vor einigen Tagen hatten wir schon von den Ängsten weißer Farmer am Kap berichtet, die fürchten eine Verknappung der Lebensmittel und beschwören eine mögliche Hungersnot durch Hanf anbauen. Aber wie sieht es dazu konkret aus in den Gemeinden vor Ort? Wir werfen mal einen Blick auf die Proving Gauteng, wo Cannabis nun mit großer Anstrengung auch durch die Behörden den kleinen, armen Bauern zugänglich gemacht wird als Fruchtfolge auf dem Feld – ist das nun der Untergang am Kap der Guten Hoffnung oder bietet sich der lokalen Landwirtschaft dank Haschisch und Marihuana eine ausgezeichnete Chance?
Neue Hanfkosmetik und Medizin als Potential
Das bringt der Premier der südafrikanischen Provinz Gauteng, die liegt recht zentral, gleich selbst auf das Tableau: Der Aufbau einer sprichwörtlichen Cannabis-Industrie zur Herstellung hochwertiger Pflege- und Medizinprodukte aus der Hanfpflanze wird dem lokalen Gewerbe einen entscheidenden Schub geben, weshalb die Behörden eng zusammenarbeiten mit den örtlichen Farmern. Neben zu erwartenden Abgaben durch eine reüssierende Wirtschaft aus Gras sprechen die Behörden aber vor allem von dringend benötigten Arbeitsplätzen – Cannabis als Jobmotor ist uns etwa auch aus den USA und Kanada bekannt, die allesamt vorangehen und einen Staat wie Deutschland älter aussehen lassen als die verstaubten Maßbierkrüge im heimischen Herrgottswinkel von Markus Söder.
Cannabis Konsum als Selbstverständlichkeit
Es ist aber eben nicht nur irgendein Provinzpolitiker in Gauteng, der dieses Potential erkennt. Die gesamte Regierung von Südafrika geht in die Puschen und folgt den Anordnungen von Premier Ramaphosa, der Cannabis seit kurzem massiv forciert. Sowohl die kommerzielle Ausbeutung von Nutzhanf und die erwähnte Herstellung hochwertiger Gesundheitsprodukte steht dabei im Fokus, sondern auch der eigentliche Konsum von Haschisch und Marihuana – am Kap ist das erlaubt für die Leute, die selbst in Afrika mehr Bürgerrechte haben als Kiffer und Patienten in der Bundesrepublik. Bei uns geht’s wegen einem halben Gramm Gras vor den Richter, der zeigt aus uns, bedroht und beleidigt im Namen des Unrechts erwachsene Menschen, während sich Südafrikaner selbstverständlich einen Joint als Medizin oder Genussmitteln anzünden dürfen – absurd, oder?
Bis zu 100.000 Jobs in fünf Jahren: Durchaus realistisch, diese Schätzung und die Regierung wird viele Millionen Rand in die Hand nehmen zum Aufbau der nötigen Infrastruktur, geplant sind bis zu 50 Produktionsstätten mit entsprechender Ausstrahlung in die Umgebung. Besonders junge Frauen sollen eine Chance bekommen, sich im Cannabis Business selbstständig zu machen und man darf schon fragen, was die jüngsten Befürchtungen der reichen Agrarlobby vor Ort und deren Drohungen mit der Hanf Hungersnot wirklich bezweckt haben – der Aufstieg und die Veränderung in einer ansonsten hoffnungslos verarmten Provinz wie Gauteng passen vielleicht einigen Großgrundbesitzern nicht zwischen Kapstadt und Johannesburg?
Hinterlasse einen Kommentar