Als im vergangenen Jahr Cannabis in Kalifornien legalisiert wurde, da bekamen Kiffer und Hanfpatienten von der Politik gleich mal ein Tracking System versprochen, das neue Produkte rund um Haschisch und Marihuana auf dem Markt genau erfasst und kontrolliert. Wie ist das bisher gelaufen mit dieser anspruchsvollen Plattform, die für Transparenz sorgen soll und packen die Gras verkaufenden Unternehmen wirklich ausreichend Daten über neues Cannabis in dieses Computersystem?
Lizenzierte Hanfbauern und legale Cannabis Dispensaries…
…sind die Grundpfeiler für eine legale Hanfwirtschaft, was zumindest auf dem Papier auch in Kalifornien funktionieren sollte. An der Westküste der USA wurde für 60 Millionen Dollar dazu ein System aufgebaut für die Kontrolle und den Austausch von Informationen – bei derzeit immerhin mehr als 600 legal operierenden Cannabis Geschäften. Allerdings gibt’s etwa 4000 legale Hanfbauern vor Ort und gerade mal etwas mehr als 250 nutzen aktuell das System. Dazu kommen nicht ganz hunderte Produzenten von Hanf-Öl und Extrakten, von denen es in der Summe mehr als tausend Hersteller gibt. Damit ist die geplante staatliche Auf- und Übersicht offenbar weitestgehend blind und man darf schon fragen, wo hier die Probleme liegen.
Das papierlose Büro auch beim Hanf?
Vorerst wohl nicht. Die meisten Companies schreiben Rechnungen und Empfangsdokumente auf Papier und natürlich ist das auch eine Spielwiese für allerlei illegale, schwer zu kontrollierende Aktivitäten. Der schöne Traum der Behörden, vom Pflanzen des Saatguts bis zur Lieferung von Cannabis an den Endkunden, das funktioniert so nicht und entsprechend viel Hanf dürfte dann wohl auch in dunklen Kanälen versickern. Geplant war das ganz anders, schließlich ist das aufwendige System zumindest technisch in der Lage von Anbau und Ernte über Verpackung bis zum Verkauf alle Schritte des Hanf Business zu tracken.
Warum nutzen die Cannabis Händler das System viel zu selten?
Die simple Antwort lautet: Zeit und Bürokratie sind die größten Hemmschuhe! Nach der Legalisierung wurden erstmal nur befristete Lizenzen ausgegeben und es war schlicht unmöglich, in der kurzen Zeit damals zur Vorbereitung alle potentiellen Verkäufer und Grasbauern an dem System zu schulen. So beschloss die Regierung von Kalifornien, dass nur die Inhaber von Jahreslizenzen eine Schulung erhalten – doch diese Unternehmen sind in der Minderheit, während das Gros einfach Cannabis produziert, ohne sich dabei allzu große Mühe zu machen das mit der entsprechenden Konzession zu untermauern.
Hier sind allerdings schon Berater- und Vermittlerfirmen an den Start gegangen, die bieten ihren Kunden gewissermaßen den Service zur Tätigkeit mit dem Computersystem. Da wird die Abrechnung eben von Zwischenhändlern übernommen, durch Software, die Tracking Programm und das jeweilige Business zusammenbringt. Eigentlich mögen Bauern und Verkäufer das System durchaus, das zeigen Umfragen, wünschen sich aber eine schnellere und vor allem unkomplizierte Datenerfassung – hier braucht es neue Ansätze für das Tracking, damit nicht jede einzelne Pflanze umständlich gespeichert werden muss. Im Moment läuft dieser Aspekt also nicht rund in Kalifornien und es lässt sich nicht abschätzen, wie viele Unternehmen nun legal Gras produzieren und in den Markt speisen – und wie viele eben weiterhin illegal operieren wie in den Jahrzehnten vor der Freigabe von Haschisch und Marihuana.
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