Um unsachliche Figuren wie die Bundesdrogenbeauftragte Mortler zum Schweigen zu bringen in Deutschland, braucht es natürlich gute, überzeugende Argumente pro Cannabis und die weltweite Entwicklung von Jobs in der Hanf-Branche ist immer eine runde Sache. Leider sind offizielle Erhebungen recht schwierig zu bekommen und auch wenn dank Cannabis-Aktien, Übernahmen und Geschäftsberichten viel zu lesen ist über die massiven Umsätzen und Gewinnmargen – wie steht es eigentlich um die konkreten Arbeitsplätze, die direkt oder indirekt mit der Legalisierung von Cannabis zur Verfügung stehen (werden)?
Eine verschwiegene Branche
Ob nun Gras verkaufen im Fachgeschäft oder Hanf anbauen auf dem Feld – die Anzahl an Jobs rund um Haschisch und Marihuana ist mit Sicherheit hoch, doch in den USA gilt Cannabis auf Bundesebene immer noch als illegal und demzufolge gibt es keinerlei Statistik. Zwar versuchen die Legal States mit eigenen Erhebungen nachzusteuern, etwa in Colorado mit besonderen Genehmigungen, die sich dann auch statistisch zählen lassen. So sind beispielsweise im Januar 2018 rund um Denver fast 40.000 Genehmigungen im Umlauf, was zwar nicht gesamte Hanf-Arbeiterschaft im Staat, aber doch schon einen großen Teil zuverlässig abbildet.
Hilfsarbeiter die etwa Gewächshäuser hochziehen oder beim Anbau helfen, meistens sind das sicher auch Mexikaner ohne Arbeitserlaubnis, werden nicht erfasst und der gesamte schwarze Markt mit Dealern und so weiter ist ebenso in keine Statistik zu finden! Indoor Growing, Dealen, das Transportieren und Schmuggeln von Cannabis ist aber auch eine Arbeit, ein Job, über deren numerische Höhe wir jedoch nur spekulieren können.
Die Situation bei den Cannabis-Jobs in den USA und Kanada
In Kanada ist das ähnlich wie in den Vereinigten Staaten, auch wenn neue Zahlen beispielsweise rund 150.000 neu geschaffene Stellen in der Hanfbranche ausweisen. Allein in British Columbia liegt Schätzungen zufolge ein jährliches Wirtschaftspotential von mehr als 12 Milliarden Kanadischen Dollars und dort arbeiten ungefähr 26.000 Leute an der Aufzucht und dem Verkauf von Cannabis. Auch gibt es Hinweise, nach denen viele Frauen in Spitzenpositionen tätig sind und die ziemlich verworrene #metoo-Debatte spielt im Hanf-Business eine weit geringere Rolle als bei den klassischen Industriezweigen. Aber das nur als Randnotiz. Es ist zweifellos wichtig, hier nachzusteuern und Daten zu erheben, die nicht nur für die Besitzer von Cannabis-Aktien bedeutsam sind!
Die Debatte um eine Legalisierung von Cannabis in Deutschland kommt um solche Statistiken nicht herum. Im Moment sind es vor allem Ärzte, Apotheker und Politiker, die beruflich mit Hanf zu tun haben – wenn wir die zahllosen Dealer unter den Flüchtlingen und viele andere illegal tätige Kiffer einmal beiseitelassen. Natürlich wird uns die Bundesdrogenbeauftragte dazu keine Infos geben, aber mit einigen tausend Leuten, die hierzulande ihr Geld mit Gras verdienen, muss man schon rechnen. Man stelle sich vor, die würden alle Steuern zahlen, Sozialversicherungsbeiträge leisten, vielleicht eine Stiftung eröffnen – alles Folgeerscheinungen einer legalen und boomenden Hanfindustrie, wie bereits in den USA zu besichtigen.
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